Comeback mit Weltcup-Sieg Deutschland-Achter wieder auf Erfolgsspur
Sevilla (rpo). Vor elf Monaten hatte der Deutschland-Achter noch mit Pauken und Trompeten die Olympia-Qualifikation verpasst, nun meldete sich das einstige Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) eindrucksvoll zurück. Beim Weltcup in Sevilla verwies die neuformierte Mannschaft von Trainer Dieter Grahn den Olympiadritten Kroatien und Italien mit einer Luftkastenlänge auf die Plätze und zog damit direkt in das Finale am Samstag ein.
„Vor allem die Art und Weise, wie routiniert das junge Team hier aufgetreten ist, hat mich überrascht“, jubelte DRV-Sportdirektor Michael Müller. Anders als beim einstigen Sorgenkind fiel das Fazit in den weiteren Bootsklassen eher durchwachsen aus. Allein sechs deutsche Crews müssen nach zum Teil wenig überzeugenden Vorstellungen ihr Glück in den Hoffnungsläufen am Freitagmorgen versuchen.
In nur vier olympischen Bootsklassen zog der DRV auf dem Rio Guadalquivir in die Halbfinals ein. Der siegreiche Männer- Doppelzweier qualifizierte sich auf direktem Wege für das Finale am Samstag. Frauen-Doppelvierer und -Achter stehen auf Grund der geringen Meldezahl kampflos im Finale. „Bis zur WM-Mitte August in Luzern müssen wir uns auf jeden Fall noch steigern“, meinte Müller.
Neben dem Achter sorgte auch der Vierer ohne Steuermann für einen Lichtblick. Erstmals konnte ein DRV-Team in dieser Bootsklasse einen Weltcup-Vorlauf gewinnen. Das historische Tief im Riemen-Bereich von Sydney, wo kein Team das Finale erreichte, scheint damit überwunden zu sein.
Von zwei Ausnahmen abgesehen tritt die DRV in Spanien mit den stärksten Athleten an. Nur die beiden deutschen Einer-Meister Marcel Hacker (Kassel) und Katrin Rutschow-Stomporowski (Berlin) verzichteten aus Trainingsgründen auf einen Start. Der Wettkampf im Männer-Skiff findet deshalb ohne deutsche Beteiligung statt, die Olympiadritte Rutschow-Stomporowski wird durch Britta Oppelt vertreten. Die Berlinerin kam im Vorlauf allerdings nicht über einen vierten Rang hinaus.
