Erbschaftswelle für die Zukunft nutzen

Vermögenswerte im unfassbaren Volumen von einer Viertel Billion Euro sollen in diesem Jahr von einer Generation auf die nächste übertragen werden. Das Erbschaftsvolumen hat bereits ein Zehntel der Wirtschaftsleistung eines Jahres erreicht. Die, die davon profitieren, können sich glücklich schätzen. Doch die, die aus ärmeren Verhältnissen stammen und keine oder nur geringe Erbschaften zu erwarten haben, nicht. Die Erbschaftswelle verstärkt das verbreitete Gefühl der zunehmenden Ungleichverteilung.

Steuererhöhungen sind unnötig, solange die Steuereinnahmen rascher wachsen als die Wirtschaftsleistung. Der Staat verfügt derzeit noch über genügend Steuereinnahmen, um den sozialen Ausgleich und sonstige Ausgaben zu finanzieren. Die ab 2020 noch rasanter einsetzende Alterung wird neue Ausgaben erzwingen, etwa mehr Investitionen in eine altengerechte öffentliche Infrastruktur. Zudem werden die Ausgaben der Kranken- und Pflegeversicherung deutlich steigen; deren Defizite werden dann aus Steuermitteln ausgeglichen werden müssen.

Mittelfristig – und erst dann – stehen demografiebedingt also Steuererhöhungen an. Hier sollte dann zuerst die Erbschaftsteuer ins Auge gefasst werden.

(mar)
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