Tödliche Billig-Mode

Wer ein T-Shirt für weniger als fünf Euro kauft, den dürfte wenigstens eine Ahnung beschleichen, dass dieses Produkt unter Bedingungen hergestellt wurde, die nicht ganz geheuer sind. Aber auch teure Marken lassen in Billig-Fabriken produzieren. Spätestens nach den verheerenden Unglücken, die zuletzt in asiatischen Textilfabriken Hunderte Menschenleben gefordert haben, weiß man, dass das nicht selten tödliche Folgen hat.

Es wäre aber sinnlos, allein den Verbraucher mit seiner ethischen Verantwortung zu drangsalieren. Denn verantwortlich für die Missstände in den Billig-Fabriken rund um den Globus sind viele: skrupellose Unternehmer, korrupte Behörden vor Ort und Textilmarken, die sich oft nur zu Werbezwecken mit einer oberflächlichen Aufsicht ihrer Lieferanten schmückten. Nun haben sich – unter dem Eindruck der erschütternden Unfälle – westliche Konzerne dazu entschlossen, unabhängige Sicherheitskontrollen zu unterstützen. Ob das wirkt, wird man bald feststellen können, denn dann dürfte die Billig-Mode ein wenig teurer werden. Es wäre ein gutes Zeichen.

(RP)
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