Zu israelfreundlich Reaktionen: Fischer als Nahost-Vermittler Fehlbesetzung

Dortmund (rpo). Geht es nach den Grünen im europäischen Parlament soll der ehemalige Außenminister Joschka Fischer im eskalierten Nahostkonflikt vermitteln. Ein Vorschlag, der in Deutschland auf reichlich Kritik stößt. Negative Reaktionen kommen aus der Wissenschaft und von Fischers altem Koalitionspartner.

Wieder Libanon-Flüchtlinge in Düsseldorf gelandet
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Foto: ap

Fischer eigne sich als Vermittler nur eingeschränkt, sagte der Direktor des Deutschen Orient Instituts, Udo Steinbach, den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Mittwochausgabe). Fischer habe "auf arabischer Seite in den letzten Jahren seiner Amtszeit deutlich an Ansehen verloren". Dort gelte er "inzwischen als ein Mann, der die Interessen und Standpunkte Israels vertritt".

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) äußerte sich ebenfalls zurückhaltend zu dem Vorschlag. "Ich denke, in der augenblicklichen Phase sollten die Vermittlungsbemühungen von UN-Generalsekretär Kofi Annan und dem EU-Außenbeauftragten Javier Solana Vorrang haben", sagte die SPD-Politikerin der "Berliner Zeitung" (Mittwochausgabe).

Die Vorsitzende des Menschrechtsausschusses des Bundestages, Herta Däubler-Gmelin (SPD), sagte in der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) zu einer möglichen Vermittlerrolle Fischers: "Ich denke nicht, dass das jetzt ansteht." Insbesondere die US-Regierung könne mehr tun, um die Eskalation zu stoppen und die Gewalt einzudämmen, betonte Däubler-Gmelin.

(afp)
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