NRW-SPD-Chef Groschek sieht Problem bei Schulz als Minister

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalens SPD-Chef Michael Groschek macht sich Sorgen um die Glaubwürdigkeit seiner Partei, sollte Martin Schulz in ein neues Kabinett von Angela Merkel eintreten. Schulz soll Außenminister werden.

Michael Groschek, Chef der NRW-SPD.

Foto: dpa, mg axs

"Es gibt Diskussionen um die Glaubwürdigkeit", sagte Groschek am Donnerstag vor Journalisten in Düsseldorf. Dem müssten sich Schulz und der gesamte Parteivorstand vor dem Mitgliederentscheid der SPD zur Koalitionsvereinbarung stellen.

"Wir können das nicht unter den Teppich kehren. Ich kann die Gefühlswallung und manche Faust auf dem Tisch verstehen", sagte Groschek. Er finde Schulz' Begründung für die Kehrtwende aber überzeugend.

Schulz hatte einen Tag nach der Bundestagswahl ausgeschlossen, in Merkels Kabinett einzutreten. Am Mittwoch hatte er hingegen nach dem erfolgreichen Abschluss der Koalitionsverhandlungen von Union und SPD erklärt, er wolle den Parteivorsitz aufgeben und Außenminister werden.

Er rechne bei den Diskussionsveranstaltungen mit der Basis mit sehr emotionalen Diskussionen um Schulz, sagte Groschek. Aufgabe der Parteiführung sei es, diese Auseinandersetzung rational einzubetten in die Abwägung der sehr guten Inhalte. "In den zurück liegenden Jahrzehnten hat es keinen vergleichbaren Koalitionsvertrag gegeben", meinte Groschek. "Die SPD muss sich nicht klein machen."

Vom 20. Februar bis zum 2. März sollen 463.723 SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen können - darunter knapp 115.000 aus dem mitgliederstärksten Landesverband NRW.

(csr)