Ab Montag Niedersachsen will Gastronomie als erstes Bundesland wieder öffnen

Hannover · Restaurants, Biergärten und Gaststätten in Niedersachsen sollen ab Montag wieder öffnen dürfen – unter Einschränkungen. Auch andere Bundesländer gehen bei den Corona-Lockerungen immer öfter eigene Wege.

 Ein nahezu leerer Biergarten.

Ein nahezu leerer Biergarten.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Niedersachsen will die Gastronomie ab dem kommenden Montag mit Einschränkungen wieder öffnen. Restaurants, Gaststätten und Biergärten sollen dann mit maximal der Hälfte der Plätze für Gäste öffnen können, sagte Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Montag in Hannover. Zudem soll eine Reservierungspflicht gelten.

Auch soll in Niedersachsen die bislang geltende 800-Quadratmeter-Regelung für Geschäfte ab Montag entfallen. Einzelhandelsunternehmen dürfen in dem Bundesland dann unabhängig von ihrer Verkaufsfläche öffnen, wobei Abstandsregeln und andere Maßnahmen eingehalten werden müssen. Auch die Kindertagesbetreuung soll in Niedersachsen schrittweise erweitert werden.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte, Niedersachsen lege damit "als erste Landesregierung" einen Plan vor, der zeige, "wie wir in nächsten Monaten aus dem Zustand der Tiefkühlung in Alltag" kommen. Den Stufenplan will Weil bei den Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch zur Diskussion stellen.

Niedersachsen ist nicht das erste Bundesland, das mit Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen abseits der Absprachen zwischen den Ministerpäsidenten vorprescht. NRW-Familienminister alleine ein Konzept zur Öffnung der Kitas umsetzen wolle, falls es am Mittwoch beim Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu keiner Einigung kommen sollte. Andere Länder pochen einem Medienbericht zufolge darauf, dass sich künftig wieder fünf Menschen gleichzeitig in der Öffentlichkeit aufhalten sollen dürfen. Einen solche Regelung gibt es bislang nur in Sachsen-Anhalt.

Auf wenig Verständnis stoßen diese Lockerungen bei Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Er kritisierte die anderen Länder für deren Alleingänge und forderte, keine regionalen Unterschiede zu machen.

(kron/AFP)
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