Längste Amtshilfe Immer noch 8100 Soldaten im Corona-Einsatz

Berlin · Auch 15 Monate nach dem Beginn der längsten Amtshilfe der Bundeswehr in ihrer Geschichte sind noch 8100 Soldatinnen und Soldaten in den Kampf gegen Corona eingebunden. Die Bereitschaft wird ab Donnerstag von 25.000 auf 15.000 Kräfte heruntergesetzt.

 Bundeswehrsoldaten besprechen im März die Abläufe im Erfurter Impfzentrum.

Bundeswehrsoldaten besprechen im März die Abläufe im Erfurter Impfzentrum.

Foto: dpa/Michael Reichel

„Wir stehen zu unserem Wort und sind da, wenn wir gebraucht werden“, sagte der stellvertretende Befehlshaber Generalleutnant Jürgen Weigt, bei der Vorlage einer weiteren Zwischenbilanz der Corona-Amtshilfe. Auch wenn die Inzidenzen inzwischen so niedrig sind, dass immer mehr Lockerungen möglich werden, läuft die Amtshilfe derzeit noch in hohem Umfang weiter. Sie ist ursprünglich gedacht gewesen für Katastrophen wie Schneewalzen, Waldbrände oder Überschwemmungen, in denen die Zivilkräfte kurzfristig überfordert sind. Doch immer noch glauben die zuständigen Stellen angesichts von über 8000 Anträgen auf Amtshilfe durch die Streitkräfte, der Situation anders nicht begegnen zu können, als mit dem Einschalten des Militärs.

Allein 2800 Soldatinnen und Soldaten unterstützen derzeit die Arbeit in den Impfzentren. Hier hatte die Truppe zunächst sogar noch mit mehr Anforderungen gerechnet, wird angesichts der Ausweitung der Impfmöglichkeiten auf Haus- und Betriebsärzte jedoch nicht im prognostizierten Ausmaß gefordert.

Auf der anderen Seite war die Bundeswehr in der Erwartung, die Soldatinnen und Soldaten zügig aus den Kontaktnachverfolgungen der örtlichen Gesundheitsämter abziehen zu können, da sie davon ausging, dass die Städte, Kreise und Gemeinden, das angesichts deutlich gesunkener Infektionszahlen mit zivilen Mitarbeitern gestemmt bekommen. Doch einzig in Schleswig-Holstein ist das derzeit gelungen. In vielen anderen Städten sei die Schaffung zusätzlicher Stellen keine Angelegenheit von Wochen oder Monaten, und so setzten die Ämter weiter auf die Mithilfe der Bundeswehr, berichtete General Weigt.

Die meisten Soldaten helfen derzeit in Baden-Württemberg, nämlich 917. In NRW werden 601 eingesetzt, im Saarland 448, in Hessen 423, in Schleswig-Holstein 348, in Niedersachsen 342, in Rheinland-Pfalz 211 und in Bremen 44.

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