Sonderermittler Bericht zum Terroranschlag in Berlin wird präsentiert

Berlin/Düsseldorf · Am 19. Dezember steht der erste Jahrestag des Terroranschlags in Berlin mit zwölf Toten an. Dass die Polizei den Attentäter Anis Amri kannte und auch beobachtete, ist bekannt. Hätte sie mehr tun können?

 Der Sonderbeauftragte des Berliner Senats im Fall Anis Amri, Bruno Jost.

Der Sonderbeauftragte des Berliner Senats im Fall Anis Amri, Bruno Jost.

Foto: dpa, ped kde fux

Fast ein Jahr nach dem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt stellt der Sonderermittler des Berliner Senats am Donnerstag (12 Uhr) seinen Untersuchungsbericht vor.

Der frühere Bundesanwalt Bruno Jost hatte Mitte April seine Arbeit begonnen, um die Ermittlungen der Berliner Kriminalpolizei und der anderen Behörden rund um den Attentäter Anis Amri zu untersuchen und Fehler aufzudecken.

In seinem Zwischenbericht hatte er schon Versäumnisse und Fehlinformationen der Berliner Polizei bestätigt, aber zugleich auch die Arbeit gegen pauschale Verurteilungen verteidigt. Jost benannte viele Fehler einzelner Kriminalpolizisten, die vor dem Anschlag für Ermittlungen gegen Amri zuständig waren. Auch wurden Innensenator Andreas Geisel (SPD) und sein Staatssekretär in den Tagen nach dem Anschlag von der Polizei offenbar falsch informiert.

Geisel, der den Abschlussbericht zusammen mit Jost vorstellt, hatte angekündigt, der Berliner Sonderermittler habe das Recht zur Einsicht in alle Akten und Daten - auch in geheime Unterlagen.

Fotos: Anis Amri nach Anschlag in Berlin in Mailand erschossen
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Anis Amri - tödliches Ende einer Flucht

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Foto: dpa, kno

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Der abgelehnte Asylbewerber war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder eingestuft und beobachtet worden.

(csr/lnw)
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