Insgesamt 13.000 betroffene Ukrainer Selinskyj nennt erstmals Zahlen der verwundeten und getöteten Soldaten

Kiew · Bislang haben sich Kiew und Moskau bei der Veröffentlichung der Zahlen verwundeter und getöteter eigener Soldaten eher bedeckt gehalten. Am Samstag hat der ukrainische Präsident nun recht dezidierte Zahlen bekanntgegeben.

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Krieg in der Ukraine - Kämpfe im Osten

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Foto: AP/Alexei Alexandrov

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selinskyj hat die Verluste seiner Truppen auf bis zu etwa 13.000 beziffert. Schätzungsweise 2500 bis 3000 Soldaten seien in Kämpfen mit den russischen Invasoren getötet worden, sagte Selinskyj dem Fernsehsender CNN. Etwa 10.000 seien verwundet und es sei schwer zu sagen, wie viele von ihnen überleben werden.

Kiew wurde am Samstagmorgen erneut beschossen. Bei Luftangriffen auf den Stadtbezirk Darnyzkie sei ein Mensch getötet worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Mehrere weitere Personen seien verletzt worden. „Unsere Luftverteidigungskräfte tun alles, was sie können, um uns zu beschützen, aber der Feind ist hinterlistig und skrupellos“, teilte Klitschko mit. Russland gab an, die Angriffe hätten auf eine Anlage für gepanzerte Fahrzeuge in Kiew gezielt.

Klitschko warnte in im Fernsehen übertragenen Äußerungen geflohene Einwohner vor einer Rückkehr nach Kiew. Dort sei es noch nicht sicher. „Wir schließen weitere Angriffe auf die Hauptstadt nicht aus“, sagte er.

Aus dem Westen der Ukraine meldete Lwiw russische Luftangriffe. Russische Kampfflugzeuge seien in Belarus gestartet und hätten Raketen auf die Stadt abgefeuert, teilte Gouverneur Maksym Kosyzkyj auf Telegram mit. Die Luftabwehr habe vier Marschflugkörper abgeschossen. Einzelheiten zu Schäden oder Verletzen teilte er nicht mit.

Russland hat mit verstärkten Attacken in der Ukraine gedroht. „Die Zahl und das Ausmaß von Raketenangriffen auf Ziele in Kiew wird erhöht als Antwort auf jedwede terroristische Attacke des nationalistischen Kiewer Regimes oder Ablenkungsmanöver auf russischem Gebiet“, sagte der Sprecher des Moskauer Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. So habe Russland mit Raketen eine Fabrik für Raketensysteme zerstört. Der Hersteller Ukroboronprom teilte mit, einer seiner Betriebe im Werk Wisar nahe dem Flughafen Schuliany sei getroffen worden.

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, in der russischen Region Brjansk etwa 100 Wohnhäuser beschädigt zu haben. Die ukrainische Regierung hat dies nicht bestätigt. Die Berichte konnten nicht unabhängig geprüft werden.

(felt/dpa)
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