Ende der Gewalt Kreml beteuert russische Verhandlungsbereitschaft

Moskau/Ankara · Nach der Annexion vier ukrainischer Gebiete durch Russland schloss der ukrainische Präsident jegliche Gespräche mit Moskau aus. Der Kreml bekräftigte jetzt die Bereitschaft Russlands zu Verhandlungen und macht die Ukraine für ausbleibende Gespräche verantwortlich.

Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, spricht neben seinem Sprecher Dmitri Peskow mit Journalisten nach seiner jährlichen Fernsehshow (Archivfoto).

Wladimir Putin (l), Präsident von Russland, spricht neben seinem Sprecher Dmitri Peskow mit Journalisten nach seiner jährlichen Fernsehshow (Archivfoto).

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat eine Verhandlungsbereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Konflikt mit der Ukraine beteuert. Diese Haltung habe Putin von Anfang an eingenommen und daran habe sich nichts geändert, sagte Peskow am Freitag. Er kommentierte damit eine Äußerung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der bei seinem russischen Kollegen eine größere Bereitschaft für Verhandlungen über ein Ende der Gewalt in der Ukraine ausgemacht hatte.

„Wenn Sie sich erinnern, hat Präsident Putin schon vor der speziellen Militäroperation versucht, Gespräche sowohl mit der Nato als auch mit den Vereinigten Staaten aufzunehmen“, sagte Peskow und bezog sich dabei auf die russische Aggression gegen die Ukraine, die vor fast acht Monaten begann. Der russische Präsident sei offen für Verhandlung gewesen, ein Dokument zwischen beiden Seiten sei fast vereinbart gewesen. „Die Position der ukrainischen Seite hat sich geändert. ... Das ukrainische Gesetz verbietet jetzt jegliche Verhandlungen.“

Erdogan hat Medienberichten zufolge erklärt, Putin erscheine ihm wesentlich nachgiebiger und offener für Friedensgespräche. „Wir sind nicht ohne Hoffnung“, sagte er mit Blick auf mögliche Verhandlungen.

Erdogan hat während des Krieges wiederholt mit Putin gesprochen. Er zeigte sich optimistisch, dass das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide auf die Weltmärkte ausgeweitet werden kann. Er habe mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine Ausweitung des Getreidekorridors gesprochen. Er sehe keine Hindernisse dafür, sagte Erdogan. „Aber falls es eine Blockade gäbe, wäre es kein Hindernis, das wir nicht überwinden könnten“ fügte er hinzu.

Russische Beamte haben wiederholt erklärt, sie würden nicht über die Rückgabe der vier ukrainischen Regionen verhandeln, die Moskau im vergangenen Monat illegal annektiert hat. Nach dem Landraub schloss der ukrainische Präsident Selenskyj jegliche Gespräche mit Moskau aus, solange Putin Präsident bleibt.

(mzu/dpa)
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