Der türkische Politiker Recep Tayyip Erdogan ist 1954 geboren und seit August 2014 Präsident der Republik Türkei. Zuvor war er Ministerpräsident und von 1994 bis 1998 als Oberbürgermeister Istanbuls tätig. Als Vorsitzender der muslimisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung, AKP, arbeitete er bis 2014.
Erdogan, Sohn eines Seemanns, hat drei Brüder und eine Schwester. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte Erdogan in Istanbul an der Fakultät für Wirtschafts - und Verwaltungswissenschaften. Schon in seiner Jugendzeit war Erdogan Mitglied einer Untergrundorganisation namens Akincilar Dernegi.
Seit 1978 ist Recep Tayyip Erdogan mit seiner Frau Emine Erdoan verheiratet. Das Ehepaar hat zwei Töchter, die in den Vereinigten Staaten studiert haben, sowie zwei Söhne. Schon als Bürgermeister von Istanbul outete sich Erdogan als ein Anhänger der Scharia und sah 1994 einen Beitritt der Türkei zur EU kritisch. Seine kritische Haltung manchen politischen Konflikten gegenüber, wie dem Genozid, den Armeniern oder der EU, und der Korruptionsskandal der unter Recep Tayyip Erdogan gebildeten Regierung 2013 machen Erdogan als Person und Amtsfigur mit Vorbildwirkung für die Türkei nicht einfach.
Kritik an Präsident Recep Tayyip Erdogan
Auch als Erdogan in Deutschland war, traten bereits im Vorfeld seines Besuchs Spannungen auf. Recep Tayyip Erdogan lebt in einem Präsidentschaftspalast in Ankara, der Hauptstadt der Türkei, der nicht nur wegen seiner Größe sondern auch wegen der nachträglich vom Obersten Verwaltungsgericht zurückgezogenen Baugenehmigung in der Kritik steht. Bei Staatsbesuchen, die ihn mit Barack Obama, Angela Merkel oder Wladimir Putin zeigten, ist die eingeschränkte proeuropäische Haltung von Erdogan immer wieder ersichtlich. Auch stuft Erdogan die Palästinenserbewegung Hamas nicht als eine Terrorgruppe ein.
2012 setzte er sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei ein, die Jahre zuvor wegen der Aktivitäten zum Eintritt in die EU abgeschafft worden war. Im selben Jahr kündigte er die Verschärfung des Abtreibungsrechts an und verbot Ausschank sowie Konsum von Alkohol auf dem Gelände der Universitäten. Erdogan erhielt mehrere Auszeichnungen wie 2004 den "Profile of Courage" des American Jewish Congress, den der Präsident des Kongresses 2014 wegen Erdogans Anti-Israel Politik zurückforderte. Weitere Auszeichnungen sind die russische Staatsmedaille der Republik Tatarstan sowie die Ehrendoktorwürde der Universität von Algier, der St. Johns University und der Fremdsprachenuniversität Shanghai.