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Mutmaßlicher Spionage-Ballon über Montana Der Testballon der Chinesen

Meinung | Washington · US-Außenminister hat nach der Debatte um den mutmaßlichen Spionage-Ballon aus China seine Reise nach Peking abgesagt. Die einzig richtige Entscheidung, denn die mit Präsident Xi Jinping geplanten Gespräche hätten unter diesen Umständen sowieso nur „heiße Luft“ produziert.

Ein Höhenballon schwebt über Billings im Bundesstaat Montana.

Ein Höhenballon schwebt über Billings im Bundesstaat Montana.

Foto: dpa/Larry Mayer

Was der chinesische Spionage-Ballon über Montana an brauchbaren Erkenntnissen sammelte, bleibt so rätselhaft wie der Zeitpunkt der Mission. Denn natürlich muss Peking gewusst haben, dass die Amerikaner ihn entdecken werden. Egal, wie hoch er aufsteigen kann. Dafür brauchte es nicht einmal aufwendige Radare. Die weiße Scheibe im Big Sky war vom Boden aus mit dem bloßen Auge zu sehen. Der Verdacht liegt auf der Hand, dass es sich um eine gezielte Provokation handelte. Ein sprichwörtlicher Testballon der Chinesen, der die Entschlossenheit der Supermacht auf die Probe stellen sollte. Gradmesser zugleich, wie stark die US-Regierung daran interessiert ist, das Verhältnis zu Peking zu verbessern.

Die Antwort aus Washington kam postwendend. Antony Blinken verschob den für Sonntag geplanten Besuch in Peking auf unbestimmte Zeit. Die Absage der ersten Reise eines US-Außenministers ins Reich der Mitte seit 2018 signalisiert China, dass sich die USA nicht herumschubsen lassen. Die mit Präsident Xi Jinping geplanten Gespräche hätten unter diesen Umständen bestenfalls mehr „heiße Luft“ produziert als der Antrieb des Spionage-Ballons über den USA. Vielleicht wäre Blinken vor Ort dasselbe passiert wie seinem Vorgänger Mike Pompeo. Xi hatte Donald Trumps angereisten Chefdiplomaten demonstrativ sitzen lassen.

Die mit dem Weißen Haus abgestimmte Absage Blinkens war die einzig richtige Antwort auf die Provokation über der Prärie. Mit der Ballonaffäre hat sich China keinen Gefallen getan. Sie schüttet Wasser auf die Mühlen der Kritiker beider Parteien im Kongress, die sich eine härtere Gangart wünschen.

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