Katholische Kirche Bischofssynode betont Wert der ehelichen Liebe

Vatikanstadt · In einer Botschaft an die Familien hat die Bischofssynode in Rom den Wert der Ehe hervorgehobenen. Auf die kontrovers diskutierten Themen wie dem Umgang mit Homosexualität und Wiederverheirateten wird darin nicht eingegangen.

 An der Bischofssynode nehmen 200 Geistliche aus aller Welt teil.

An der Bischofssynode nehmen 200 Geistliche aus aller Welt teil.

Foto: dpa

Bei der abschließenden Sitzung nahmen die Teilnehmer mit großer Mehrheit einen Text an, in dem die "einzigartige und unauflösbare eheliche Liebe" hervorgehoben wird.

In dem dreiseitigen Schreiben ist auch von den "zahlreichen Krisen in einer Ehe" die Rede. So werde die Treue der Partner durch die "Schwächung des Glaubens und der Werte, Individualismus, Verkümmern von Beziehungen und Stress" herausgefordert. Eheleute werden dazu aufgerufen, geduldig zu sein und sich gegenseitig zu vergeben.

Auf die während der Familien-Synode kontrovers diskutierten Themen wie Partnerschaften ohne Trauschein oder die Öffnung der Kirche für Homosexuelle und Wiederverheiratete wird in dem Text nicht näher eingegangen. "Wir haben über die pastorale Begleitung und Zugang zu den Sakramenten für wiederverheiratete Geschiedene nachgedacht", heißt es in der Botschaft lediglich.

Über das Abschlussdokument der Synode soll am Nachmittag abgestimmt werden. Mehrere Kardinäle äußerten sich zuversichtlich, dass die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wird. In einem Zwischenbericht hatte sich am Montag eine neue Haltung gegenüber Homosexuellen angedeutet. Diese könnten die Kirche mit ihren "Gaben und Eigenschaften" bereichern, hieß es darin.

Das außerordentliche Treffen von rund 200 Bischöfen und Kardinälen sowie ausgewählten Laien aus der ganzen Welt war von Papst Franziskus einberufen worden. Zwei Wochen lang diskutierten die Teilnehmer über Ehe und Familie.

Ein im vergangenen Winter vom Vatikan verschickter Fragebogen hatte ergeben, dass viele Gläubige die kirchliche Lehre nicht mehr im Einklang mit der Realität der modernen Familie sehen. Franziskus, der mehr "Barmherzigkeit" für Homosexuelle und Geschiedene fordert, hatte zum Auftakt an die Teilnehmer der Synode appelliert, sich für die veränderte Lebensrealität der Gläubigen zu öffnen.

(AFP)
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