Militärbündnis ist "quicklebendig" Außenminister Maas ruft zur Stärkung der Nato auf

Berlin · Bundesaußenminister Heiko Maas betont vor Beginn des Nato-Gipfels in London, das Militärbündnis sei „quicklebendig“. Damit spielt er auf Macrons Äußerungen an, der vom „Hirntod“ des Bündnisses gesprochen hatte.

 Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD).

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD).

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Vor Beginn des Nato-Gipfels in London hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zur Stärkung der Militärallianz aufgerufen. Deutschland wolle mit seinen Verbündeten fortschreiben, wofür die Nato stehe - "eine stabile, enge und durch Werte verbundene Allianz über den Atlantik hinweg", sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dem diene sein Vorschlag für einen "Reflexionsprozess unter der Ägide des Generalsekretärs" des Bündnisses, Jens Stoltenberg.

Maas hatte vor zwei Wochen die Einberufung eines Expertengremiums zur Zukunft der Nato gefordert. Dies war eine Reaktion auf die scharfe Kritik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an der Nato. Macron hatte vom "Hirntod" des Bündnisses gesprochen und mehr europäische Eigenständigkeit gefordert. Der von Maas vorgeschlagene Reflexionsprozess soll auf dem Gipfel in London nun eingeleitet werden.

"Die Diskussionen der letzten Wochen zeigen mir, dass die Nato quicklebendig ist", sagte Maas der Funke Mediengruppe. "Wir sind eine Allianz aus Demokratien, wir scheuen Debatten nicht. Inhaltliche Debatten können unser Bündnis stärker machen."

Die Staats- und Regierungschefs der Nato kommen am Dienstag zu einem Gipfel zum 70. Gründungsjubiläum der Militärallianz in London zusammen. Das Treffen beginnt am Abend mit einem Empfang bei der britischen Königin Elizabeth II.

Bei dem zweitägigen Gipfel geht es unter anderem um die Positionierung der Allianz gegenüber Russland und China, den Stand bei der Steigerung der Verteidigungsausgaben und die Erklärung des Weltraums zum militärischen Einsatzgebiet. Das Treffen wird von Macrons Kritik und vielen anderen ungelösten Problemen überschattet.

ut/

(zim/AFP)
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