„Höhle der Löwen“ Löwen reißen sich um Fritten 2.0

Düsseldorf · Mit „Frittenlove“ hat Sternekoch Sascha Wolter möglicherweise die Tiefkühlpommes Deluxe entwickelt – ohne Kartoffeln. Drei Löwen rangen um den Fritten-Deal. Weniger gut lief es für zwei Gründer aus Duisburg.

Höhle der Löwen 2022: Die Top-Produkte der 11. Staffel auf Vox - Übersicht
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Die Top-Produkte aus „Die Höhle der Löwen“ 2022

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Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer

Sein Herz gehört den Fritten: Sascha Wolter (39), Sternekoch, hat sein Restaurant in der Nähe von Stuttgart aufgegeben, um sich nur noch der Produktion von „Frittenlove“ zu widmen. In der siebten Folge der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ sollten sich nun auch die Löwen in sein Produkt verlieben. Das Außergewöhnliche an den neuartigen Pommes: Hier macht es wortwörtlich die Masse. Sie bestehen nicht, wie man es kennt, aus Kartoffeln, sondern werden beispielsweise aus einer Kichererbsenmasse gefertigt. Als Investment für „Die Fritten 2.0“ möchte Sascha Wolter 60.000 Euro von den Löwen und bietet im Gegenzug zehn Prozent der Unternehmensanteile. Ist dem Sternekoch mit diesem Produkt wirklich die Pommes Deluxe aus der Tiefkühltruhe gelungen?

Sascha Wolters Ehefrau Ina ist sich zumindest sicher: Mit dieser Idee sind sie auf Gold gestoßen. Den Großhandel beliefert das Paar bereits, mit einem Löwen an der Seite soll der Schritt in den Online- und Einzelhandel gelingen. Unter den gespannten Blicken ihres Mannes verteilte Ina Wolter die frisch zubereiteten Fritten an die Löwenjury. Jeweils auf dem Tablett die Sorten „Kartoffelrösti”, „Kichererbsen” und „Black Truffel”. „Schaut toll aus“, findet Dagmar Wöhrl. Doch während alle eifrig probieren, rümpft Investor Carsten Maschmeyer die Nase. Er habe mit den Trüffelpommes ein Problem. Diese sind nämlich, dem Trüffel nachempfunden, schwarz gefärbt. Was den potenziellen Investor zu sehr an verbrannte Fritten erinnerte, „Ich bin ein sehender Esser“, erklärte er sich und stieg aus. Auch Ralf Dümmel, der sich zuvor als wahrer Fritten-Fan outete, war von den neuen, und gleichzeitig fettärmeren Pommes, nicht begeistert. Von dem geliebten Original war ihm die fettärmere Variante zu weit entfernt. Dagmar Wöhrl hingegen schwebte auf Wolke 7. „Ich will einfach ihre Pommes haben.“, schwärmte die Familienunternehmerin und bot den Wolters, was sie gefordert hatten: 60.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile.

Doch nicht nur die Löwin hatte Gefallen an den Fritten 2.0 gefunden. Auch Technik-Experte Frank Thelen machte den Gründern ein Angebot und warb mit seiner „Food Family“, zu der unter andrem auch der Gewürzhersteller Ankerkraut gehört. Er forderte 20 Prozent Anteile vom Sternekoch, jedoch zu einem Preis von 120.000 Euro, womit er auch das eingesetzte Kapital verdoppelte. Georg Kofler setzte noch einen drauf, indem er 180.000 Euro für 26 Prozent anbot. Bevor das Ehepaar sich zur Beratung zurückziehen konnte, unterbrach Dagmar Wöhrl, um ihre Zahlen nachzubessern: 120.000 für zehn Prozent. Ina Wolter sollte mit ihrer „Goldgruben“-Aussage also Recht behalten. Das Gründerduo erhielt nicht nur drei Angebote der Löwen, jedes überschritt ihre ursprünglich geforderte Summe von 60.000 Euro deutlich. Nach einer kurzen Beratung entschied sich das Paar für Unternehmer Frank Thelen, der das Paar mit seiner Food-Familie und damit als strategischer Partner überzeugte.

Die Höhle der Löwen auf Vox: Kandidaten aus NRW
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Diese NRW-Kandidaten haben an der Sendung "Höhle der Löwen" teilgenommen

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Foto: MG RTL D / Frank W. Hempel/MG RTL D / Frank Hempel

Unternehmer Carsten Maschmeyer konnte sich zwar nicht für „Frittenlove“, dafür aber für eine andere schmackhafte Idee begeistern. Bei „Kuchentratsch“, dem Unternehmen der 28-jährigen Katharina Meyer aus München, backen Senioren verschiedene Kuchen nach eigenen Rezepten. Damit bietet sie älteren Menschen eine sinnvolle Beschäftigung und ihren Online-Kunden Backwaren „wie bei Oma und Opa“. Maschmeyer fand diese Idee so rührend, dass er zusammen mit der ebenso faszinierten Dagmar Wöhrl mit den geforderten 100.000 Euro für zehn Prozent Anteile ins Unternehmen einstieg.

Einen weiteren Deal staubte Mario Ballheimer (48) mit seinem Abdeckblitz ab, einem selbstklebenden und wiederverwendbaren Vlies. Obwohl Löwin Dagmar Wöhrl sicher war, ein ähnliches Produkt bereits zu kennen, machten Georg Kofler und Ralf Dümmel dem Maler- und Lackierermeister jeweils das gleiche Angebot: 100.000 Euro für 35 Prozent Unternehmensbeteiligung. Obwohl sie damit 25 Prozentpunkte über Ballheimers Vorstellung lagen, nahm dieser das Angebot an – und ging mit dem Vertriebsexperten Ralf Dümmel.

Zwei der fünf Pitches am Abend konnten jedoch keinen Löwen für sich gewinnen. Mit „Kaiserschlüpfer“ entwickelten die Hebamme Daniela Westberg-Heuer (38) und Marketingfachfrau Julia Steinbach (43) Damenunterwäsche, die Schmerzen vor oder nach der Geburt lindern soll – nicht nur nach Kaiserschnitten. Die verschiedenen Produkte sowie der Markenname hauten die Löwen nicht vom Hocker. Auch „Privalino“ sorgte nicht für die gewünschte Begeisterung. Die Duisburger Dr. Nicolai Erbs (33) und Patrick Schneider (29), Informatiker und Medienpsychologe, hatten eine App mit eigenem Chatroom entwickelt, die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren vor Cyber-Grooming, also sexueller Belästigung im Netz, schützen soll. Der Haken: Die sichere Kommunikation ist nur über die App und nicht in gewöhnlichen Messengern oder Spielen gegeben. Deshalb sah keiner der Löwen genügend Potenzial für eine Investition und die Gründer mussten ohne Deal nach Hause fahren.

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