Trauerfeier in Ingolstadt Merkel erweist gefallenen Soldaten letzte Ehre

Ingolstadt (RPO). Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen erweist Bundeskanzlerin Angela Merkel gefallenen deutschen Soldaten die letzte Ehre. Rund 1.000 Menschen versammelten sich am Samstagmittag zu der Trauerfeier für die vier am 15. April in Afghanistan getöteten Bundeswehrsoldaten ins Münster von Ingolstadt.

Die Familien hatten zuvor mit Merkel gesprochen und allein an den aufgebahrten Särgen am Altar in der leeren Kirche ungestört Abschied nehmen können. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will bei dem ökumenischen Gottesdienst zu den Trauergästen sprechen. Unzählige Menschen kamen auf den Münsterplatz, um den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen. Sie sahen die Zeremonie auf zwei Großbildwänden.

Zwei Gebirgspioniere aus Ingolstadt und ein Major von der Heeresschule Weiden in der Oberpfalz waren am 15. April bei einem Hinterhalt von Taliban im Norden Aghanistans getötet worden. Wenige Stunden nach diesem Überfall wurde in der Nähe ein Oberstabsarzt aus Ulm bei einem Granatenangriff auf sein Sanitätsfahrzeug getötet. Die vier Männer waren zwischen 24 und 38 Jahre alt.

Fünf weitere Soldaten liegen noch verletzt im Krankenhaus. Erst zwei Wochen vorher waren drei Soldaten aus Niedersachsen in Afghanistan gefallen. Die neue Afghanistan-Strategie der internationalen ISAF-Friedenstruppe bringe erhöhte Risiken mit sich, hatten Guttenberg und ISAF-Oberbefehlshaber Stanley McChrystal erklärt.

Die ISAF-Soldaten sollen vermehrt afghanische Truppen im Gefecht begleiten, um sie auf die Übernahme der Verantwortung nach dem angestrebten Abzug der westlichen Soldaten vorzubereiten. Auch die vier bei Baghlan gefallen Bundeswehrsoldaten waren mit afghanischen Soldaten unterwegs.

Auch Westerwelle dabei

An der Trauerfeier in Ingolstadt nehmen neben Merkel und Guttenberg auch Außenminister Guido Westerwelle, die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg, Horst Seehofer und Stefan Mappus, sowie Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker teil. Westerwelle kommt deshalb erst später zum FDP-Bundesparteitag, und Seehofer verschob seine China-Reise.

Nach dem Gottesdienst sollten die Särge vor dem Münster in vier Leichenwagen geladen und von Trommlern und einem Trompeter verabschiedet werden. Die toten Soldaten sollen in ihren Heimatgemeinden in Bayern, Hessen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden.

(apd/nbe)
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