Zum Ende des Zweiten Weltkriegs Russische Fahnen bei Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin

Berlin · Mehr als 100 Menschen haben sich am Montag zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin getroffen. Mit dabei: rund 20 russische Fahnen. Russische und ukrainische Flaggen waren zuvor verboten worden. Das stößt auf Kritik.

 Mit Gedenkveranstaltungen ist am Montag in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren erinnert worden.

Mit Gedenkveranstaltungen ist am Montag in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren erinnert worden.

Foto: AP/Markus Schreiber

Mit Gedenkveranstaltungen ist auch am Montag in Berlin an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa vor 77 Jahren erinnert worden. Am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park versammelten sich am Vormittag mehr als 100 Menschen mit rund 20 russischen Fahnen. Der russische Botschafter wollte einen Kranz zur Erinnerung an die getöteten sowjetischen Soldaten niederlegen. Ukrainische Fahnen waren dort zunächst nicht zu sehen.

Die in Berlin angemeldeten Versammlungen zum „Tag des Sieges“ der Sowjetunion über Hitler-Deutschland am 9. Mai sind bis zum späten Vormittag ohne Zwischenfälle verlaufen. Angekündigt war auch eine größere pro-russische Demonstration an dem zweiten Sowjetischen Ehrenmal nahe dem Brandenburger Tor. Parallel wollten im Laufe des Montags Demonstranten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine protestieren. Bis zu 1800 Polizisten sollten die vielen Kundgebungen begleiten. Am 9. Mai feiert Russland traditionell den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland. In Deutschland ist der 8. Mai der Gedenktag. Denn am 8. Mai 1945 endete mit der bedingungslosen Kapitulation der NS-Wehrmacht der Zweite Weltkrieg in Europa.

Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk und Veteranen der ukrainischen Armee hatten die Gedenkstätte nahe dem Brandenburger Tor bereits am Sonntag besucht. Auf dem Gelände waren zahlreiche Kränze aufgestellt, darunter vom Bundespräsidialamt. Einige Dutzend Menschen skandierten „Melnyk raus“. Andere Demonstranten reagierten mit ukrainischen Unterstützer-Sprechchören.

Die Polizei hatte zuvor an 15 Gedenkstätten russische und ukrainische Fahnen, Uniformen sowie Marsch- und Militärlieder verboten. Es gehe darum, „jede Konfrontation zu verhindern“. Ausgenommen von dem Verbot waren Diplomaten und Veteranen des Weltkriegs. Die Ukraine kritisierte das Verbot am Montag. Berlin habe damit „einen Fehler gemacht“, teilte Außenminister Dmytro Kuleba mit. Es sei falsch, ukrainische Fahnen ebenso zu behandeln wie russische Symbole.

An der pro-russischen Demonstration am Brandenburger Tor und dem Sowjetischen Ehrenmals wollten laut Polizei auch rund 150 Mitglieder der Rockergruppe „Nachtwölfe“ teilnehmen. Die Gruppe gilt als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

(axd/dpa/EPD)
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