Demonstration anlässlich des Kriegsendes 1945 Pro-Russland-Autokorso fährt durch Köln

Köln · Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine haben etwa 1000 Menschen in Köln ihre Unterstützung für Russland ausgedrückt. Auch ein Motorrad- und ein Auto-Korso fuhren durch die Stadt.

Der Ukraine-Krieg hat am Sonntag in Köln Tausende Menschen aus ganz unterschiedlichen Beweggründen auf die Straße gebracht. Am Vormittag gab es zunächst ein Motorradkorso durch Außenbezirke der Domstadt, bei dem nach Polizeiangaben rund 150 Menschen ihre Unterstützung für Russland zum Ausdruck brachten. Später sammelten sich rund 1000 Menschen in mehreren Hundert Fahrzeugen am Fühlinger See für einen Autokorso - unter ihnen waren viele Anhänger des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Am späten Nachmittag wiederum fand eine Pro-Ukraine-Demonstration auf der Deutzer Werft statt, zu der 10.000 Menschen angemeldet waren.

Die Polizei wollte tunlichst vermeiden, dass sich die Wege der beiden Gruppen kreuzten. Als gegen Mittag bekannt wurde, dass sich an einer Stelle der Pro-Moskau-Route 50 Menschen mit ukrainischen Fahnen positioniert hatten, verlegte die Polizei die Wegstrecke kurzerhand.

Auf der Fahrt, die von einem Großaufgebot von Polizeiwagen begleitet wurde, kam es nach Polizeiangaben zu keinen außergewöhnlichen Vorkommnissen. Die Teilnehmer hatten Fahnen von Russland und von der Sowjetunion auf der Kühlerhaube oder Mitfahrende hielten sie aus dem Fenster. Auf Aufklebern und Transparenten forderten sie den Stopp deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine. Am Straßenrand waren kleine Gruppen von Gegendemonstranten, im Vorbeifahren kam es zu kurzen lautstarken Wortwechseln. „Wir haben bisher keine Hinweise auf größere Auseinandersetzungen oder Ausschreitungen“, sagte eine Polizeisprecherin am späten Sonntagnachmittag.

An einem anderen Ort in Köln - auf der Deutzer Werft - startete am Nachmittag eine pro-ukrainische Kundgebung, hier hatten die Veranstalter 10.000 Teilnehmer angemeldet. Das Gelände wurde zwar gut gefüllt, einer ersten Schätzung zufolge kamen aber weniger Menschen zu dem Friedensappell in Blau und Gelb als angemeldet waren. Allerdings sollte die Veranstaltung planmäßig noch bis in die Abendstunden gehen - die Zahl der Teilnehmer könnte sich also noch erhöhen.

Auch in Düsseldorf wurde demonstriert: Mehrere Tausend Menschen haben dort am Sonntag für eine Verkehrswende in Nordrhein-Westfalen demonstriert. Unter dem Motto „#VerkehrswendeJetztNRW: Klimaneutral, umweltfreundlich, sozial gerecht!“ wollten die Beteiligten die kommende Landesregierung dazu motivieren, mehr Platz für Rad- und Fußwege zu schaffen, wie das Bündnis am Sonntag erklärte. Zudem wurden eine zuverlässige und bezahlbare Mobilität mit Bus und Bahn sowie einen sofortigen Bau- und Planungsstopp für neue Landesstraßen und Autobahnen gefordert.

Das Aktionsbündnis von mehreren Umweltverbänden gab am Nachmittag die Teilnehmerzahl mit rund 5.000 an. Die Polizei Düsseldorf wollte ihre geschätzte Teilnehmerzahl am späteren Abend nennen.

Bereits am frühen Morgen hätten sich tausende Radfahrende aus NRW auf mehr als 20 Zubringerrouten in Richtung Landeshauptstadt aufgemacht. Am Mittag sei dann am Düsseldorfer Hauptbahnhof eine Fußdemonstration gestartet.

Die Radstafetten, die sich sternförmig der Landeshauptstadt genähert hätten, hätten eine Gesamtlänge von mehr als 350 Kilometer gehabt, erklärten die Veranstalter. Nach der Kundgebung seien die Teilnehmenden zu einer 18 Kilometer langen Fahrraddemo durch die Landeshauptstadt gestartet. Zu dem Bündnis gehören unter anderen der Bund für Umwelt und Naturschutz (Bund), der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), Attac und Greenpeace.

(felt/top/dpa)
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