Videokonferenz-Dienst Zoom Google verbannt Software von Computern - Auswärtiges Amt beschränkt Nutzung

Mountain View · Bei der Videokonferenz-Sofware Zoom wurden zuletzt diverse Sicherheitslücken und Datenschutz-Probleme bekannt. Google blockiert den Dienst nun auf den Computern der Mitarbeiter, beim Auswärtigen Amt in Deutschland soll dieser gar nicht erst installiert werden.

 Eine Frau nimmt an einer Videokonferenz über „Zoom“ teil.

Eine Frau nimmt an einer Videokonferenz über „Zoom“ teil.

Foto: dpa/Anthony Anex

Google blockiert die Software des Videokonferenz-Dienstes Zoom auf den Computern seiner Mitarbeiter, nachdem diverse Sicherheitslücken und Datenschutz-Probleme bekannt wurden. Das Desktop-Programm genüge nicht Googles Sicherheits- Anforderungen, sagte ein Sprecher der Website „Buzzfeed“ am Mittwoch. Die Mitarbeiter könnten aber weiterhin Zoom privat im Webbrowser oder auf Smartphones und Tablets nutzen.

Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sollen die App des in der Corona-Krise beliebten US-Videoanbieters Zoom nicht auf Dienstgeräten installieren. Es gebe eine entsprechende interne Anweisung, hieß es in Regierungskreisen am Mittwoch. Hindergrund seien Sicherheitsbedenken. Das "Handelsblatt" hatte zuvor darüber berichtet. Krisenbedingt könnten allerdings Ausnahmen gemacht werden, hieß es in den Kreisen weiter. Nicht betroffen sei zudem die Nutzung des Videodienstes über Festnetzleitungen. Allerdings wird darauf verwiesen, dass keine vertraulichen Gespräche über die Zoom-Plattform geführt werden sollten, weil solche Videoschalten nicht durchgängig verschlüsselt seien.In den USA sieht sich das Unternehmen mit einer Sammelklage konfrontiert, weil Zoom vorgeworfen wird, die Qualität des Datenschutzes als zu hoch angegeben sowie nicht öffentlich gemacht zu haben, dass der Dienst nicht durchgehend verschlüsselt ist.

Zoom, eigentlich für den Einsatz in Unternehmen gedacht, wird in der Coronavirus-Krise vermehrt nicht nur zur Heimarbeit, sondern auch für private Videochats, Unterricht und Gottesdienste genutzt. Die tägliche Nutzerzahl sprang von 10 Millionen im Dezember auf zuletzt 200 Millionen hoch. Zugleich wurden Probleme wie die Weitergabe einiger Daten an Facebook bekannt, wie auch eine weniger konsequente Verschlüsselung als von Zoom behauptet.

Google hat Konkurrenz für Zoom im eigenen Haus mit dem Dienst Meet. Dieser Service gewinne täglich mehr als zwei Millionen Nutzer hinzu, sagte ein Google-Manager der Technologie-Website „CNET“.

(ala/dpa)
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