Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Asthmatikerin in der Corona-Krise „Ich habe immer mehrere Masken dabei, falls ich Atemnot bekomme“

Mönchengladbach · Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist für die meisten Menschen unangenehm. Für Monika Baumeister-Eßer aus Mönchengladbach umso mehr: Sie hat Asthma. Die 57-Jährige berichtet von ihrem Alltag in der Corona-Krise. Ein Protokoll.

 Monika Baumeister-Eßer.

Monika Baumeister-Eßer.

Foto: Baumeister-Eßer

Ich habe seit meiner Geburt Asthma. Außerdem habe ich viele Allergien – momentan ist es besonders schlimm. Durch den Wind werden die Pollen mehr verteilt als sonst. Ich lebe schon immer mit der Krankheit, deshalb sehe ich mich durch die Corona-Pandemie nicht so bedroht. Ich bin aber auch kein ängstlicher Mensch. Wer erst im Laufe seines Lebens an Asthma erkrankt, ist vielleicht ängstlicher in dieser Lage.

Natürlich sehe ich mich aber immer der Gefahr ausgesetzt, dass ich mich anstecke und durch meine Vorerkrankungen einen schwereren Krankheitsverlauf erleide. Ich gehe daher äußerst selten raus. Aber wenn, dann wasche ich mir sofort die Hände, wenn ich nach Hause komme und halte mich generell an die Hygiene-Regeln. Ich gehe nur in Läden, wenn es unabdingbar ist. Sonst geht mein Mann einkaufen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr fahre ich nie.

Außerdem habe ich mir sehr früh eine FFP3-Maske besorgt und sie auch schon getragen, bevor die Maskenpflicht eingeführt wurde. Da haben mich die Leute teilweise komisch angeschaut. Das Tragen einer Maske ist aber nicht neu für mich: Ich betreibe ein Fachinstitut für Hand- und Nagelpflege. Dort trage ich schon seit knapp fünf Jahren bei bestimmten Behandlungen eine Maske. Mein Lungenfacharzt hat mir dazu geraten. Bei der Arbeit mit Fräser oder Feile etwa entsteht viel Feinstaub, bei der Fußpflege trage ich ohnehin immer eine Maske.

Ich als Allergikerin muss bei der Maske aber zusätzlich bedenken: Was ist an chemischen Materialen drin? Was vertrage ich? Ich habe verschiedene Masken ausprobiert und mir eigene Alltagsmasken aus 100 Prozent Baumwolle genäht. Die sind dünner und ohne chemikalische Zusätze.

Im Alltag habe ich immer mehrere Masken dabei, falls ich mal Atemnot bekomme. Für den Notfall habe ich auch eine Bescheinigung meiner Ärztin, dass ich wegen meiner Asthma-Erkrankung nicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gezwungen werden kann. Wenn es gar nicht geht, darf ich die Maske also auch in Geschäften absetzen. Momentan bekomme ich vor allem wegen meiner Allergie schlecht Luft. Bislang hat mich aber niemand darauf angesprochen, wenn ich die Maske abgezogen habe.

(protokolliert von Merlin Bartel)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort