Türkische Metropole Tote und Verletzte bei Anschlag in Istanbul

Istanbul · Erneut erschüttert ein Selbstmordanschlag die Türkei: Mindestens fünf Menschen kommen ums Leben, dutzen weitere werden durch die Detonation in einer Einkaufsstraße in Istanbul verletzt. Darunter befinden sich auch ausländische Staatsbürger.

Istanbul: Selbstmordanschlag auf der Istiklal-Straße
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März 2016: Istanbul: Selbstmordanschlag auf der Istiklal-Straße

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Foto: afp

Fünf Menschen sollen getötet und bis zu 36 verletzt worden sein. Drei seien schwer verletzt, teilte der Gouverneur von Istanbul am Samstag nach einem Bericht des Senders CNN Türk mit. Der Sender meldet auch, dass der Attentäter unter den Toten sei. Nach amtlichen Angaben sind 36 Menschen verletzt worden, sieben davon schwer.

Unter den Toten sind auch mindestens zwei Israelis. Dies bestätigte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstagabend in Jerusalem. Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums waren unter den Verwundeten zwölf Ausländer: Ein Deutscher, sechs Israelis, zwei Iren sowie jeweils ein Bürger aus Island, dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Auswärtige Amt in Berlin allerdings dementierte die türkischen Angaben, wonach auch ein deutscher Staatsbürger verletzt worden sei. Nach derzeitigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes gebe es keine deutschen Verletzten, sagte eine Ministeriumssprecherin am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP.

Das Bundesaußenministerium rät deutschen Touristen in der türkischen Metropole, zunächst in ihren Hotels zu bleiben. Dort sollten sie sich über die Medien und die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts informiert halten. Anweisungen der türkischen Sicherheitskräfte sei unbedingt Folge zu leisten.

Im Januar waren bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul zwölf Deutsche getötet worden. Das Auswärtige Amt rät zu erhöhter Vorsicht in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei. Menschenansammlungen - auch auf öffentlichen Plätzen und vor Touristenattraktionen - sowie der Aufenthalt nahe Regierungs- und Militäreinrichtungen sollten gemieden werden.

Die Sicherheitslage in der Türkei ist derzeit äußerst angespannt. Vor dem kurdischen Neujahrsfest Newroz am Montag wächst die Sorge vor weiteren Anschlägen.

Am vergangenen Sonntag gab es einen Anschlag in der Hauptstadt Ankara mit 37 Toten, zu dem sich eine Splittergruppe der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK bekannte. Die TAK ging 2004 aus der PKK hervor und verübte Anschläge in Städten. Die Gruppe hatte sich schon im Februar zu einem Anschlag auf einen Militärkonvoi in Ankara bekannt. In der Türkei kommt es immer wieder zu Anschlägen. In Istanbul hatte im Januar ein Selbstmordattentäter zwölf deutsche Touristen mit in den Tod gerissen. Die Tat wurde der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zugerechnet.

(felt)
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