Frankreich und Großbritannien Sturmtief "Dirk" sorgt an den Feiertagen für Chaos

Paris · Wegen schwerer Unwetter haben in Großbritannien und Frankreich zehntausende Menschen Weihnachten im Dunkeln verbringen müssen.

 Ein Mann und sein Hund kämpfen sich in Saint-Guenole in Westfrankreich durch den Sturm.

Ein Mann und sein Hund kämpfen sich in Saint-Guenole in Westfrankreich durch den Sturm.

Foto: afp, FRANK PERRY

Starke Winde und heftiger Regen führten zu Stromausfällen und schweren Verkehrsbehinderungen, in Großbritannien kamen nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen ums Leben. Viele Haushalte hatten auch am zweiten Weihnachtsfeiertag zunächst keinen Strom.

Das Sturmtief "Dirk" traf am Montag auf die Westküste Großbritanniens und Frankreichs und sorgte für Chaos im weihnachtlichen Reiseverkehr. In Großbritannien wurden zahlreiche Straßen und Brücken überschwemmt. Mehrere Reedereien stellten die Fährverbindungen über den Ärmelkanal ein, der Fährhafen im südenglischen Dover wurde vorübergehend geschlossen. Auf den Londoner Flughäfen Gatwick und Heathrow kam es zu Verspätungen und Flugausfällen. Auch im Bahnverkehr gab es zahlreiche Behinderungen.

Mindestens drei Menschen ertranken in reißenden Flüssen, zwei weitere Menschen starben bei durch das Unwetter verursachen Autounfällen. Die Behörden brachten hunderte Menschen vor Überschwemmungen in Sicherheit.

Rund 130.000 Haushalte in Großbritannien mussten Heiligabend im Dunkeln verbringen. Zuvor war es gelungen, die Stromverbindung für 420.000 andere Haushalte wiederherzustellen. Am Mittwoch waren noch rund 50.000 Haushalte ohne Strom, vor allem im Osten und Südosten Englands. Der Stromversorger UK Power Networks bot Betroffenen an, ihnen ein Weihnachtsessen im Restaurant zu bezahlen.

In Frankreich waren wegen des Sturmtiefs "Dirk" insgesamt mehr als 300.000 Haushalte zwischenzeitlich ohne Strom. Am Donnerstag waren es nach Angaben des Stromnetzbetreibers ERDF noch rund 20.000, die meisten davon in der nordwestfranzösischen Bretagne und in der südlich angrenzenden Loire-Region. Es gab schwere Überschwemmungen. In der Ortschaft Quimperlé riss der Fluss Isole einen Teil eines großen Hauses weg, verletzt wurde dabei aber niemand.

Vor der nordwestfranzösischen Küste stürzte am Montag ein russischer Seemann bei starkem Wind von einem Container-Schiff. Eine Suchaktion wurde am Montagabend eingestellt. Im nordfranzösischen Département Calvados starb ein zwölf Jahre altes Kind beim Einsturz einer Mauer. Unklar war aber, ob die Mauer wegen des Windes einstürzte. Innenminister Manuel Valls kündigte einen Besuch in der Bretagne an, um sich ein Bild von den Schäden zu machen.

Betroffen war aber nicht nur der Nordwesten Frankreichs: Am Flughafen der Mittelmeer-Stadt Nizza mussten wegen starker Winde und schlechter Sicht am Mittwoch dutzende Flüge gestrichen werden. In den Skigebieten der Pyrenäen an der Grenze zu Spanien wurden die meisten Pisten vorsichtshalber geschlossen. Auf der Mittelmeerinsel Korsika wurde vor gefährlichen Wellen gewarnt. Sturmschäden gab es zudem in Spanien und in den Niederlanden.

(AFP)
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