China Säuglingstode: Ermittlungen bei Impfstoffhersteller

Peking · Die chinesischen Behörden ermitteln nach dem Tod mehrerer Babys bei einem Impfstoffhersteller. Die Säuglinge waren gestorben, nachdem sie im Rahmen des staatlichen Impfprogramms gegen Hepatitis B ein Medikament des Herstellers Biokangtai erhalten hatten, berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV am Dienstag.

Versuche, den Hersteller in der südchinesischen Stadt Shenzhen telefonisch zu erreichen, schlugen fehl; nach kurzem Klingeln wurde die Verbindung unterbrochen.

Ein Baby starb am Montag gut 24 Stunden, nachdem es gegen Hepatitis B-Impfstoff eines anderen Herstellers geimpft wurde, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Der Impfstoff von Biokangtai darf seit vergangenem Freitag nicht mehr verwendet werden.
Biokangtai hat bereits Anfang des Monats erklärt, von der Sicherheit seiner Medikamente überzeugt zu sein. Die Todesfälle könnten Folge anderer Krankheiten sein, die vor, nach oder mit den Impfungen entstanden seien.

Seit November haben Gesundheitsbehörden den Tod von gut einem halben Dutzend Babys gemeldet, die kurz zuvor mit dem Impfstoff von Biokangtai geimpft worden waren. Die Ermittlungen der Todesursache laufen noch, bisher wurde der Impfstoff in einem Fall als Ursache ausgeschlossen.

Vier Babys seien in der südlichen Provinz Guangdong gestorben, zwei in Sichuan. Eines der Babys in Guangdong könnte auch an Lungenentzündung gestorben sein, teilte die Nationale Gesundheits- und Familienplanungskommission mit.

Ein Epidemiologe der staatlichen Gesundheitsbehörde, Zeng Guang, rief die Öffentlichkeit auf, sich wegen eines Misstrauens in die Arzneimittelsicherheit nicht dem staatlichen Impfprogramm zu verweigern. "Anstatt einiger Tote würde das Zehntausende von Toten zur Folge haben", warnte er.

(ap)
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