Lehren aus Fukushima Japaner nehmen gefährdetes AKW vom Netz

Tokio (RPO). Das japanische Atomkraftwerk Hamaoka wird wegen der Erdbeben- und Tsunamigefahr in der Region vorübergehend stillgelegt. Der Stromkonzern Chubu Electric Power reagiert damit auf eine entsprechende Aufforderung der Regierung. Die Atomanlage verfügt über fünf Reaktoren, zwei sind bereits stillgelegt, zwei weitere sollen nun heruntergefahren werden. Hamaoka liegt südwestlich von Tokio.

Tepco zeigt neue Bilder aus Fukushima
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Ein weiterer Reaktor sollte ursprünglich wieder ans Netz gehen, dies wurde nun verschoben. Der Stromkonzern wolle Nachbesserungsarbeiten zum Schutz vor Tsunamis vornehmen, sagte Firmenchef Akihisa Mizuno.

Japans Ministerpräsident Naoto Kan hatte erklärt, das AKW müsse so lange abgeschaltet bleiben, bis eine höhere Mauer zum Schutz vor hohen Wellen um die Anlage gebaut und andere Sicherheitsvorkehrungen getroffen seien.

Lokalen Medienberichten zufolge soll das AKW etwa zwei Jahre vom Netz bleiben. Die Regierung erklärte nach der Ankündigung des Unternehmens, sie wolle dafür sorgen, dass es keine Engpässe bei der Stromversorgung gebe.

Das am Pazifik gelegene Akw Hamaoka befindet sich nahe einer tektonischen Erdplatte. Seismologen warnen, dass in der Region ein schweres Erdbeben überfällig sei. Regierungschef Kan erklärte unter Berufung auf Experten, dass die Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Stärke 8 in den kommenden 30 Jahren bei 87 Prozent liege. Japanische Atomkraftgegner argumentieren seit langem, dass die seismisch aktive Gegend rund um Hamaoka das Akw zum gefährlichsten in Japan mache.

(AFP/pst)
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