Vergewaltigungs-Vorwürfe Haftbefehl gegen Wikileaks-Gründer beantragt

Stockholm (RPO). Gegen den Gründer der Enthüllungs-Internetplattform Wikileaks, Julian Assange, ist in Schweden Haftbefehl wegen Vergewaltigung beantragt worden. Dem Australier werde Vergewaltigung und sexuelle Belästigung zur Last gelegt, teilte die schwedische Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Stockholm mit.

Wikileaks-Gründer: Das ist Julian Assange
10 Bilder

Das ist Julian Assange

10 Bilder
Foto: dpa/Frank Augstein

Staatsanwältin Marianne Ny begründete den Antrag am Donnerstag in Stockholm damit, dass Assange bislang nicht zu Befragungen zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Vergewaltigung vorgeführt werden konnte.

Die Vorwürfe waren erstmals im August laut geworden. Zwei Frauen hatten sich bei der schwedischen Polizei gemeldet und Assange der Vergewaltigung und Belästigung beschuldigt. Im Oktober entzogen die schwedischen Behörden Assange wegen der Vorwürfe die Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis.

Nach Bekanntwerden der Anschuldigungen legten Wikileaks-Mitarbeiter Assange einen Rückzug aus der Organisation nahe, bis die Vorwürfe ausgeräumt seien. Assange wies die Anschuldigungen dagegen als Kampagne gegen ihn und Wikileaks zurück.

Wikileaks versteht sich als Plattform für die anonyme Veröffentlichung brisanter Geheimdokumente im Internet, um auf diese Weise Missstände aufzudecken. Ende Juli hatte Wikileaks zunächst für Wirbel gesorgt, weil die Seite zehntausende Geheimdokumente zum Nato-Einsatz in Afghanistan öffentlich machte. Ende Oktober sorgte Wikileaks weltweit für Aufsehen, als es fast 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg veröffentlichte. Aus ihnen geht unter anderem hervor, dass die US-Armee trotz ihres Wissens von Folterungen von Gefangenen durch irakische Sicherheitskräfte nicht einschritt.

(AFP/jre/AP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort