Polizei auf Patrouille Affe hält belgisches Dorf in Atem

Stabroek (rpo). Ein Wickelschwanzaffe versetzte ein Dorf bei Antwerpen in helle Aufregung. Seit das Tier im Wald bei Stabroek Mitte September erstmals gesichtet wurde, habe sich ein wahrer Affentourismus entwickelt, berichtete die Zeitung "De Standaard" am Samstag.

Die Polizei bildete eine Affen- Sondereinsatzgruppe, die regelmäßig mit Mountainbikes im Wald auf Patrouille geht und das Tier einfangen soll.

"Bei einer neuen Meldung können wir binnen einer Stunde Dutzende Freiwillige mobilisieren, um eine Suchaktion zu starten", sagte Oberinspektor Andre D´Hoine, der die Sondereinsatzgruppe leitet. Ob der Affe seine Freiheit allerdings so bald verlieren wird, scheint fraglich. Wickelschwanzaffen seien ausgesprochen schlaue Tiere, meinte Affenfachmann Ludo Van Mierlo vom Zoo in Planckendael. Sie in eine Falle zu locken sei schwierig. Auch den Winter könnten sie gut überstehen. "Sie haben sogar ein Mittel gegen kalte Füße", sagte Van Mierlo. "Bei kaltem Wetter stecken sie ihre Hände unter die Füße."

Die Herkunft des Tieres ist ungewiss. Manche meinen, der Affe sei im nahen Hafen von Antwerpen von einem Schiff gesprungen. Andere glauben, sein Besitzer habe ihn ausgesetzt, nachdem die Regierung die Vorschriften zur Haltung exotischer Tiere verschärfte. Die Wirte in Stabroek freuen sich jedenfalls über den Gast: "Ja, der Affe ist eine gute Reklame", sagte Mireille De Bosschere vom Restaurant "Het Koetshuis". "Ich hoffe, sie zeigen ihn uns, wenn sie ihn fangen. Dann wissen wir, wem wir einen Teil unserer Kunden zu verdanken haben. Und danach müssen wir uns eine neue Attraktion suchen."

Leichter als den Affen entdecken die Touristen im Wald allerdings die Warnschilder. Die wurden aufgestellt, weil die Affenfahnder zunächst statt eines eher harmlosen Wickelschwanzaffen einen gefährlicheren Pavian im Visier hatten. Wer tatsächlich einen Affen sehen möchte, meinte "De Standaard", sollte sich deshalb lieber eine Eintrittskarte für den Zoo kaufen.

(RPO Archiv)
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