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Wülfrath Angekommen im „Schleusenheusken“

WÜLFRATH · Was macht eigentlich Gabi Crepaz-Ruhr, ehemals Mitarbeiterin des Sozialen Dienstes in Wülfrath und des Kreises Mettmann, hat in Ostfriesland eine zweite Heimat gefunden. Dort vermietet sie Ferienwohnungen.

 Gabi Crepaz-Ruhr hat es sich mit Hündin Donna gemütlich gemacht. In Ostfriesland konnte sie entschleunigen.

Gabi Crepaz-Ruhr hat es sich mit Hündin Donna gemütlich gemacht. In Ostfriesland konnte sie entschleunigen.

Foto: Mikko Schümmelfeder

In Wülfrath ist sie keine Unbekannte. Jahrzehntelang hat sie beim Kreissozialamt gearbeitet – zwischendrin war sie dort im Personalrat und irgendwann auch in Wülfrath beim Sozialen Dienst. Vor zehn Jahren war damit endgültig Schluss. Gabi Crepaz-Ruhr (71) zog nach Ostfriesland, um sich dort einen Lebenstraum zu erfüllen: Einen Altersruhesitz im „Schleusenheusken“ gleich neben dem Kanal, dazu noch drei Ferienwohnungen und die „Torfkiste“ im Garten.

Ein Baron aus dem Stamme derer von Richthofen, eine im Winter allein reisende Dame mit Fahrrad und ein kreatives Pärchen, dass sich mit Malereien im Gästebuch verewigt hat: Der Bauwagen lockt augenscheinlich besondere Gäste an. Besagtes Gästebuch ist übrigens voll mit Grüßen aus dem Kreis Mettmann. Noch immer kommen Freunde und Bekannte ins idyllische Großefehn, um Gabi Crepaz-Ruhr in ihrem neuen Domizil zu besuchen. „Uns haben damals viele Leute beim Ausbau des Schleusenheuskens geholfen“, erinnert sich die Wahl-Ostfriesin an die lange Zeit, in der dort alles umgebaut wurde.

Dabei war das eigentlich der sprichwörtliche Plan B. „Ich wollte so was in Frankreich machen“, erzählt sie von Träumen, die dann doch eine ganz andere Wendung nahmen. Ihr Mann sei es gewesen, den es nach Ostfriesland gezogen habe. Irgendwann war klar: Das machen wir jetzt gemeinsam. Und dann war da dieses Schleusenheusken an der Kanalstraße. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen. Das große Haus mit Anbau und idyllischem Garten sei perfekt gewesen für das, was man gewollt habe: Wohnen und Feriengäste unter einem Dach. Anfangs haben beide gearbeitet, also wurde gependelt. An den Wochenenden ging’s im Wohnmobil hoch nach Ostfriesland. Im Gepäck allerlei Baumaterialien, mit denen erst eine der drei Ferienwohnungen, dann das Haupthaus und später die anderen Gästedomizile ausgebaut wurden. Nach einem Jahrzehnt ist alles längst so, dass man es einfach nur genießen kann. In der Gartenküche werden die Gäste mit kreativen Rezepten bewirtet – dazu wird auch noch „gewurstet“ und Brot gebacken. Es ist Landleben pur in all seinen wunderbaren Facetten.

Bereut haben Gabi Crepaz-Ruhr und ihr Mann die Entscheidung, der Heimat den Rücken zu kehren, jedenfalls nicht. Es sei spannend gewesen, im Alter neue Wurzeln zu schlagen. „Es war kein Abschied, sondern ein Aufbruch“, sagen beide. Dass die Freunde immer noch die Treue halten und regelmäßig zu Besuch kommen, mache die Sache leichter. So gebe es auch Malkurse bekannter Künstlerinnen aus dem Kreis Mettmann, die ihre Gefolgschaft ins „Schleusenheusken“ locken würden. Heimweh kann so jedenfalls kaum aufkommen.

 Das „Schleusenhuesken“ unter nächtlichem Himmel. Viele Gäste aus dem Kreis Mettmann kommen hierhin.

Das „Schleusenhuesken“ unter nächtlichem Himmel. Viele Gäste aus dem Kreis Mettmann kommen hierhin.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Und was die Ostfriesen angeht, deren bekanntester Markenbotschafter wohl Otto Waalkes ist, so gibt es keinerlei Berührungsängste. Um die und ihr „friesisches Platt“ besser verstehen zu können, hat Gabi Crepaz-Ruhr sogar Kurse besucht, über die sie sagt: „Wir verstehen nicht immer alles, bekommen aber eine Menge mit.“

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