Kultur in der Kalkstadt Museum: Kaum Veranstaltungen, immerhin ein Heimatpreis

Wülfrath · Ein schwieriges Jahr auch mit vielen Ungewissheiten für die weitere Entwicklung ist für den Trägerverein des Niederbergischen Museums zu Ende gegangen. Alle Hoffnungen ruhen auf 2021.

 Karin Fritsche und Eberhard Tiso mit dem Heimatpreis.

Karin Fritsche und Eberhard Tiso mit dem Heimatpreis.

Foto: Achim Blazy (abz)

(RP) Ein hoffnungsvoller Beginn mit vielen geplanten Veranstaltungen und neuen Ideen zur weiteren Entwicklung der Attraktivität des Museums wurde im März 2020 abrupt gestoppt. So standen in diesem Jahr die Räumlichkeiten für Besucher und für die traditionelle Bergische Kaffeetafel nur knapp vier Monate offen. Dieses Herunterfahren beinahe aller Aktivitäten hat natürlich Auswirkungen auf die finanzielle Situation des Trägervereins, die ohnehin nur auf der Basis des unermüdlichen Einsatzes der über 60 ehrenamtlich Tätigen gerade so ohne größere Verluste in den letzten Jahren bilanziert werden konnte. Dennoch können auch für das abgelaufene Jahr positive Dinge benannt werden. So wurden im Frühjahr mehrere Räume – hier ist vor allem der Herminghaus Raum zu nennen – mit neuem Bodenbelag verschönert. Der mit Originalmöbeln aus dem vorletzten Jahrhundert eingerichtete Saal wirkt nun noch eleganter und versetzt den Besucher nachhaltig in die Wohnkultur des gehobenen Bürgertums des 19. Jahrhunderts. Diese Renovierungen haben nicht unmaßgeblich zu einer weiteren Attraktivität des Niederbergischen Museums beigetragen, sagen die Aktiven.

Und dann war da beim erstmals ausgelobten Heimatpreis der Stadt Wülfrath die Freude riesengroß, als dieser Preis dem Trägerverein zugesprochen wurde. Damit wurde nicht nur sein Einsatz für die Aufrechterhaltung traditioneller bergischer Essensgebräuche, sondern generell die museumspädagogische Arbeit gewürdigt, die jährlich zirka 5000 Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet nach Wülfrath zieht. 

Zudem wurde in diesem Jahr eine Präsenzbibliothek eingerichtet, die einen Überblick über die Stadtgeschichte Wülfraths, der Gründung von Handwerks- und Industrieunternehmen, vom Vereinsleben und dem Wirken bekannter Personen ermöglicht. Ein Sofa lädt zum Verweilen und Schmökern in einer nach Sachgebieten gegliederten Sammlung von Heften, Büchern, Aufzeichnungen der Entwicklungsgeschichte Wülfraths ein. Über 200 Werke umfasst diese Sammlung bereits, berichtet der Förderverein.

Ergänzende Dokumente aus der hauseigenen Bibliothek oder aus Truhen auf dem Dachboden über ehemalige Firmen, Gründungsveranstaltungen von Vereinen, Jubiläen und Ehrungen,nimmt das Museum gerne entgegen.

Zu erreichen ist das Niederbergische Museum ab dem 11. Januar wieder unter Telefon 02058 7826690 oder per E-Mail an niederbergischesmuseum@gmx.de.

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