Stadt Willich Kaiserplatz – die nächsten Schritte

Stadt Willich · Der Kämmerer der Stadt Willich hat zwar eine Haushaltssperre verhängt und der Rat hat zugestimmt – aber damit liegen nicht alle Pläne auf Eis. Der Planungsausschuss beschäftigte sich am Mittwoch mit einigen Bauprojekten, die er zumindest im Baurecht weiter brachte.

Der Planungsausschuss der Stadt Willich hat den Satzungsbeschluss für die Sanierung des Kaiserplatzes mehrheitlich verabschiedet. Nur die beiden FDP-Vertreter enthielten sich der Stimme. Die FDP sei immer noch unglücklich über den Verlust der Parkplätze, erklärte Hans-Joachim Donath. Die anderen Parteien waren sich dagegen einig, dass das planungsrechtliche Verfahren trotz der Haushaltssperre fortgesetzt werden soll.

Dr. Paul Schrömbges (CDU) begründete dies mit der Situation in der Willicher Innenstadt: "Ich glaube fast, im Moment haben wir in Willich zu viele Parkplätze im Verhältnis zu den Leerständen in den Ladenlokalen." Die Innenstadt sei "nur zu retten, wenn wir sie zu einem Magneten der Aufenthaltsqualität machen", so Schrömbges, der gleichzeitig die Stellungnahme der IHK Mittlerer Niederrhein zu dem Projekt kritisierte: Sie sei "oberflächlich". Das meinte auch der Ausschussvorsitzende Fritz-Joachim Kock (SPD): Ein Vergleich mit anderen kleinen Städten am Niederrhein zeige, "wir sind Jahrzehnte … zurück".

Im Verlauf der Sitzung stand das Thema noch einmal auf der Tagesordnung: Es ging darum, wie der Kaiserplatz gestaltet werden solle. Die Verwaltung legte eine Vorlage des beauftragten Büros "3+ Freiraumplaner" vor, in die die zuletzt geäußerten Anregungen eingearbeitet worden waren. Dabei regte Hagen Becker (Grüne) an, die so genannte "Effektbeleuchtung" (Stromkosten 2304 Euro) per Zeitschaltuhr um 24 Uhr auszuschalten. Dann nehme kein Mensch mehr illuminierte Bäume wahr. Das war für die Technische Beigeordnete Martina Stall kein Problem.

Schrömbges lieferte noch Details zu dem Projekt: Aus den Haushaltsberatungen 2010 und den Informationen des Kämmerers geht für ihn hervor, dass die Baumaßnahme ein Jahr verschoben werden solle. Außerdem habe er den Kämmerer nach den Kosten zweier anderer Baumaßnahmen gefragt. Während der Kaiserplatz mit 1,2 Millionen Euro (inklusive Kanalbaumaßnahmen) veranschlagt wird, koste die Umgestaltung des Bereiches Minoritenplatz/Rothweg ohne Kanalarbeiten in Neersen rund drei Millionen Euro, für den Anrather Ortskern seien zwei Millionen Euro – ebenfalls ohne Kanalarbeiten – vorgesehen. Das zeige, dass die Stadt auch in anderen Stadtteilen erhebliche Mittel aufwende, so Schrömbges.

Außerdem genehmigte der Ausschuss den Aufstellungsbeschluss für das Gebiet "Bleek" in Schiefbahn. Die Verwaltung hatte in ihre Vorlage Anregungen aus der Bürgerbeteiligung vor einigen Wochen eingearbeitet und den Zufahrtsbereich von der Hochstraße verändert, um eine Spielfläche für den Kinderschutzbund zu sichern. Außerdem werden Fragen zum Verkehrsaufkommen und zur Lärmbelastung durch den Lieferverkehr untersucht und die erforderlichen Maßnahmen in den Auslegungsplan übernommen.

(RP)
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