Anbieter in Wesel leiden unter Corona-Regeln Wie Fitnessstudios die Corona-Krise meistern

Wesel · Die Anbieter in Wesel leiden unter dem Lockdown. Denn neue Interessenten fehlen – und damit auch Einnahmen. Doch es gibt zahlreiche Mitglieder, die auf Rückbuchungen ihrer Beiträge verzichten. Das sorgt für Zuversicht.

 Die Hanteln in den Weseler Fitnessstudios dürfen derzeit nicht benutzt werden.

Die Hanteln in den Weseler Fitnessstudios dürfen derzeit nicht benutzt werden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

„Wir hatten im ersten Lockdown ja schon viel Zeit, um alle Geräte super-gründlich mit der Zahnbürste zu reinigen. Aber das können wir ja nicht jeden Tag machen“, sagt Burcin Sehrin. Der 32-Jährige ist Leiter des Fitnessstudios clever fit in Wesel. Im ehemaligen Leo’s am Schepersweg gehen normalerweise hunderte Mitglieder ihrem Hobby nach und bringen ihre Körper in Form – vor allem zu Beginn eines neuen Jahres. Doch schon seit Wochen verbietet die Corona-Schutzverordnung das gemeinsame trainieren. Und darin wird sich so schnell auch nichts ändern. Denn der Lookdown wurde jetzt noch einmal bis Mitte Februar verlängert.

Aktuell leidet clever fit darunter, dass viele Mitglieder kündigen und keine neuen in Sicht sind. „Trotz laufender Kosten wie Miete und Leasing buchen wir keine Mitgliedsbeiträge ab“, sagt Burcin Sehrin. Und dennoch wird den Kunden zurzeit etwas geboten. „Wir bieten Online-Kurse und Trainings-Tipps und Tricks auf unseren sozialen Medien an.“ Er nennt ein konkretes Beispiel: „Mit unserer Übungsleiterin Natascha Kemken kann man live beim Yoga-Training per Video mitmachen. Da wird gerne angenommen.“

Beim Esasyfitness-Club oberhalb von Edeka an der Esplanade heißt es: „Dieser zweite Lockdown ist für uns alle nicht einfach.“ Die Mitarbeiter hätten in den vergangenen Wochen und Monaten alles dafür getan, um Hygienekonzepte zu erarbeiten, Maßnahmen umzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Kunden sorgenfrei und sicher trainieren können. „Trotz allem konnten wir den zweiten Lockdown nicht verhindern und müssen nun, wie viele andere Unternehmen auch, diese schwierige Zeit überstehen. Um alle Mitarbeiter und Existenzen zu schützen, hoffen wir auf die Loyalität der Kunden. Wir sind aufeinander angewiesen, denn solche Situationen schafft man nur gemeinsam.“

Daher unterstütze Easyfitness alle Partner und Lieferanten und trage dazu bei, dass alle diesen Lockdown unbeschadet überstehen, heißt es. Die Kunden sollen die ausgefallenen Trainingszeit kompensiert bekommen.

Das Fitness-Place-Sport-Center an der Werner-von-Siemens-Straße hatte bereits im Herbst angekündigt, sich mit der Schließung nicht abfinden zu wollen. „Wir gehen rechtlich dagegen an. Es geht um Eure Gesundheit“, schreibt das Studio seinen Kunden. Weiter heißt es: „Wir werden Videos vorbereiten, wie Ihr zu Hause trainieren könnt.“ Die Trainer böten verschiedene Trainings- und Übungsvarianten anbieten, heißt es. Zudem werden Online-Kurse angekündigt.

Das Studio Fit-Gym Next Level an der Straße Am Blaufuß dankt seinen Kunden: Dass viele auf Rückbuchungen und Beschwerden verzichten, sei nicht selbstverständlich und löse bei den Betreibern eine tiefe Dankbarkeit und große Motivation für die Zukunft aus, betont das Unternehmen.

Trotzdem sieht es für die Fitnessstudios zumindest in den kommenden Wochen eher düster aus, weiß auch Burcin Sehrin von clever fit. „Die Kosten laufen halt immer weiter. Wir müssen schauen, wie wir durch die Krise kommen“, sagt er. Immerhin konnte er für viele seiner 14 Mitarbeiter andere sinnvolle Tätigkeit organisieren. „Die Hälfte unserer Belegschaft unterstützt das Team des Deutschen Roten Kreuzes Niederrhein bei der Abstrichnahme in der Corona-Teststation in Kamp-Lintfort.“

(jok )
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort