Wesel Neuer Leiter für Telefonseelsorge

Wesel · Pfarrer Dirk Meyer wurde im Willibrordi-Dom als Chef der ökumenischen Telefonseelsorge Niederrhein-Westmünsterland eingeführt. Er ist Nachfolger von Pfarrer Dieter Schütte.

 Pfarrer Dirk Meyer (3.v.l.) ist Leiter der Telefonseelsorge Niederrhein-Westmünsterland. Beim Einführungsgottesdienst im Dom wurde die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Helfer gewürdigt.

Pfarrer Dirk Meyer (3.v.l.) ist Leiter der Telefonseelsorge Niederrhein-Westmünsterland. Beim Einführungsgottesdienst im Dom wurde die wichtige Arbeit der ehrenamtlichen Helfer gewürdigt.

Foto: ekkehart malz

Als Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Internetseelsorge ist Pfarrer Dirk Meyer schon seit einigen Jahren bei der Telefonseelsorge Niederrhein-Westmünsterland tätig. Im Rahmen eines Gottesdienstes am Palmsonntag im Willibrordi-Dom wurde er jetzt als neuer Leiter der ökumenischen Telefonseelsorge eingeführt. Meyer tritt die Nachfolge von Pfarrer Dieter Schütte an, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.

"Ein Leiter ist jemand, von dem sich Menschen Orientierung erhoffen", sagte Superintendent Thomas Brödenfeld. Pfarrer Dirk Meyer habe in den vergangenen Jahren seiner Tätigkeit im Kirchenkreis gezeigt, dass er zuhören und im entscheidenden Moment das Richtige sagen kann. Dabei sei es wichtig, den Einzelnen nicht aus dem Blick zu verlieren, und gleichzeitig das Gesamte immer wieder mit hinein zu nehmen. Die Gemeinschaft im Glauben gebe Halt und neuen Lebensmut, wo Menschen schon nichts mehr zu hoffen glauben.

"Bei uns in der Telefonseelsorge ist uns das Leiden nicht fremd", sagte Pfarrer Meyer. In seiner Predigt stellte er einen Bezug seiner Arbeit bei der Telefonseelsorge zu einem alttestamentarischen Text vom "Knecht Gottes im Leiden" bei Jesaja her. "Wir haben ein offenes Ohr für die Nöte der Menschen und tröstende Worte für die Müden zur rechten Zeit", so Meyer.

Auch wenn subjektiv nicht jedes Gespräch gelinge, dürften die Seelsorger und Seelsorgerinnen darauf vertrauen, dass ihre Arbeit nicht umsonst ist.

Auch nur einen Funken der Osterbotschaft im Dunkel scheinen zu lassen, sei ein Gewinn. Meyer nannte Beispiele für Menschen, die sich in ihrer Not an die Telefonseelsorge wenden. Da ist der Unternehmer, der nach der Firmenpleite auch seine Familie verloren hat, und sich mit Selbstmordgedanken trägt. Oder die vereinsamte Frau, die überall aneckt, weil sie nicht weiß, wie sie mit ihren Gefühlen der Aggression umgehen soll.

Auch das in der Schule gemobbte Mädchen wählt die Nummer der Telefonseelsorge, um Rat und Hilfe zu erfragen. "Menschen werden zu Opfern, weil ihnen unverschuldet Böses widerfährt", so Meyer. "Viele Anrufer sehen in ihrem Leben eher das Kreuz als die Hoffnung, dass alles wieder gut wird." Doch Menschen könnten zum lebendigen Evangelium werden, um ein wenig Licht im Leben dieser Menschen scheinen zu lassen.

Pfarrer Meyer dankte den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Seelsorgern für ihre ungeheuer wichtige Arbeit.

(krsa)
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