Ausbildungsinitiative 2013 Kroll zieht sich begehrte Alleskönner heran

Wesel · Schüler, die als Praktikanten beim Weseler Fahrzeugbauer Kroll punkten, haben Chancen auf zukunftsträchtige Lehrstellen.

 Marco Launag und Aykut Temel (r.), hier mit Personalchefin Petra Everhartz und Ausbilder Herbert Wolterinck, macht die Ausbildung bei Kroll Freude.

Marco Launag und Aykut Temel (r.), hier mit Personalchefin Petra Everhartz und Ausbilder Herbert Wolterinck, macht die Ausbildung bei Kroll Freude.

Foto: Malz

Die Weseler Kroll Fahrzeugbau-Umwelttechnik GmbH mit Sitz an der Rudolf-Diesel-Straße in Obrighoven und Dependancen in Hünxe (Wilhelm-Röntgen-Straße) sowie in Wittstock (Brandenburg), gehört im Bereich der Hochleistungs-Saug-Druck- und Tankfahrzeuge für kommunale und private Entsorgungsunternehmen und Dienstleister zu den europaweit führenden Anbietern. Daran haben die gewerblichen Kroll-Mitarbeiter — aktuell knapp 100 — einen gehörigen Anteil. Denn alle sind hoch motiviert und vielseitig einsetzbar — in der Neufahrzeug-Montage, bei der Produktion einzelner Komponenten und in der Reparaturwerkstatt. "Unsere Anforderungen sind sehr hoch, weil wir Anlagen mit anspruchsvoller Technik bauen.

Die für diese Tätigkeiten nötigen Mitarbeiter gibt es praktisch nicht auf dem Arbeitsmarkt. Die müssen wir uns selbst heranziehen", sagt Ausbilder Herbert Wolterinck. Aktuell erlernen sieben junge Männer bei Kroll den Beruf des Metallbauers, Fachrichtung Fahrzeugbau. Zu ihnen gehören Marco Launag (19) aus Voerde und der Weseler Aykut Temel (20). Beide haben sie großen Spaß an der überaus abwechslungsreichen Lehre. Und beide sind durch ihre Familien auf Kroll aufmerksam geworden. "Mein Stiefvater kennt die Firma und hat mir geraten, mich dort zu bewerben", erzählt Marco. Dass er nach Ende seiner Schulzeit an der Realschule Voerde einmal eine handwerkliche Lehre machen würde, stand für ihn fest. Ein Ferienpraktikum bei Kroll hat ihn in seinem Wunsch bestärkt.

"Ich kam mit den Leuten prima klar, die Arbeit hat Spaß gemacht", sagt der 19-Jährige und strahlt. "Und mein Vater", erzählt Aykut Temel, "arbeitet im Hünxer Betrieb im Behälterbau. Ich kenne die Firma also seit Kindertagen, habe dort mal in den Ferien gejobbt und durfte dabei schon Probeschweißen." Klar, dass er bei der Lehrstellen-Vergabe beste Karten hatte. Denn: "Für einen Bewerber ist es immer eine gute Empfehlung, wenn ein Elternteil in der Firma arbeitet, weil wir gerne Kontakt zum Elternhaus haben", sagt Georg Manfred Vollmer, der Vorsitzende der Kroll-Geschäftsführung. Stolz verweist er darauf, dass seine Azubis ihre Lehre als Innungs- beziehungsweise Landesbeste abgeschlossen haben. "Unsere Leute haben oft vielseitigere Kenntnisse als Lehrlinge anderer Betriebe."

Doch nicht nur Bewerber, deren Väter irgendeinen Bezug zu Kroll haben, dürfen sich Hoffnung auf eine der Lehrstellen mit eingebauter, mindestens einjähriger Übernahmegarantie, in der Regel aber auf eine unbefristete Übernahme, machen. "Wer sich für den Beruf interessiert, sollte sich um ein Praktikum bemühen. Denn während dieser Zeit können wir sehen, ob der Bewerber zu uns passt", sagt Personalchefin Petra Everhartz. Darauf, dass der Mitarbeiter menschlich ins Team passt, wird bei Kroll größten Wert gelegt.

Das Unternehmen wird übrigens im kommenden Jahr seinen Sitz von Wesel nach Hünxe verlegen und dort im Gewerbegebiet mehrere Millionen Euro in den Bau moderner Produktionshallen investieren. Denn die Nachfrage nach den individuell gefertigten Spezial-Lkw — gerade auch aus Ländern wie Dubai und Australien (RP berichtete mehrfach) — steigt seit Jahren.

(RP)
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