Nach der Wahl in Hamminkeln Kraayvanger (CDU) soll Vize-Bürgermeister werden

Hamminkeln · Die CDU-Ratsfraktion hat eine weitere Personalentscheidung getroffen. Der neue Fraktionsvorsitzende Johannes Bauhaus sieht die CDU unterdessen nach ersten Weichenstellungen auf gutem Weg.

 Hans-Jürgen Kraayvanger soll Vize-Bürgermeister werden (Archivfoto).

Hans-Jürgen Kraayvanger soll Vize-Bürgermeister werden (Archivfoto).

Foto: Thomas Hesse

Die CDU-Ratsfraktion möchte, dass der Mehrhooger Hans-Jürgen Kraayvanger Vize-Bürgermeister der Stadt Hamminkeln wird. Die Fraktionsmitglieder haben den 69-Jährigen jetzt einstimmig nominiert, um den Posten von Annelies Große-Holtforth einzunehmen.

Die Personalie ist die zweite Entscheidung nach der Besetzung des Fraktionschefpostens mit Johannes Bauhaus aus Dingden-Lankern. Damit bereitet sich die CDU, die mit 14 Ratssitzen drei Mandate weniger hat als in der auslaufenden Wahlperiode, weiterhin auf die neue Ratszeit vor, die am 1. November beginnt. Der CDU steht der erste Bürgermeister-Vizeposten zu, SPD und Grüne haben Zugriff auf die weiteren beiden Vize.

Fraktionsvorsitzender Johannes Bauhaus sagte: „Mit Ruhe, Umsicht und Bedacht wollen wir unsere politischen Ziele im Stadtrat umsetzen. Eine feste Koalition streben wir nicht an. Wir laden die anderen Fraktionen ein, unsere Themen und Anliegen jeweils zu unterstützen.“

Das Signal für Gesprächsbereitschaft ist auch Folge des Ausgangs der Kommunalwahl. Zwar ist die CDU weiterhin mit Abstand stärkste Fraktion, aber die Konstellation im Rat hat sich so verschoben, dass keine belastbare Koalition geschmiedet werden kann. Auch nicht mit den Grünen als Wahlsieger, mit denen die CDU bisher oft gemeinsame Sache gemacht hat.

Bauhaus (73) gibt nun die Parole aus, dass es gelte, den Blick nach vorne zu richten. Fraktion und Partei sollen sich dennoch die Zeit nehmen, eventuelle Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und die Aufgaben für die kommende Ratsperiode zu definieren. Einem „Weiter so“ erteilt er erneut eine Absage. Gegründet wurden bereits drei Arbeitsgruppen (Erfolge und Kommunikation, politische Themen und Wahlanalyse 2020).

Bauhaus, seit 2009 als direkt gewählter Kandidat im Rat, ist zu seiner eigenen Überraschung in die erste Reihe gekommen. In seiner ruhigen, umsichtigen und bedächtigen Art hat er die ersten Pflöcke eingeschlagen. Er machte deutlich, dass er konsequent die Richtung vorgeben will, um die Christdemokraten als gestaltende Kraft nach vorne zu bringen. Dazu gehört auch, die bisher oft distanzierte, angriffslustige Zusammenarbeit mit dem sozialdemokratischen Bürgermeister Bernd Romanski. „Miteinander, nicht übereinander reden, vernünftige Gespräche führen“, sagt Bauhaus.

Das Ziel sei zudem, den „Bürger“ verstärkt mitzunehmen. Heißt: bei den sachkundigen Bürgern soll eine bürgernahe wie qualitätsvolle Besetzung möglichst mit „Fachleuten aus der Praxis“ erfolgen. Vertreten sein sollen auch die bei der Wahl gescheiterten Stephanie Schule-Borin (Brünen), Gerret Wedler (Mehrhoog) und Sandra Ness (Dingden). Allen drei spricht die CDU politische Perspektive zu.

Bauhaus selbst sieht als Führungsaufgabe, genau vorbereitet in politische Debatten zu gehen und dabei zielgerichtete Aufgabenverteilung im Fraktionsvorstand zu vollziehen. „Klar und deutlich die Richtung vorgeben, aber immer teamorientiert“, sagt er.

(thh)
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