Kommentar Es gibt nur Verlierer

Das Kind ist heftig in den Brunnen gefallen. Und die Beteiligten schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Der Weseler TV wirft dem Deutschen Leichtathletik-Verband vor, sich nicht um die Belange der kleinen Clubs zu kümmern. Der DLV begründete seine Entscheidung, dem Verein die Genehmigung für das Springermeeting zu entziehen, damit, dass der WTV sich nicht an Regularien gehalten habe und die Kommunikation mit dem Club sehr schwierig sei. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.

Der Eindruck drängt sich auf, dass zwei Dickköpfe aufeinandergeprallt sind, die nicht bereit waren, sich die Winzigkeit zu bewegen, die nötig gewesen wäre, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Das Ergebnis ist bedauerlich. Wesel ist für dieses Jahr um eine seiner wenigen großen sportlichen Attraktionen ärmer. Und ob es 2015 zur 20. Auflage des Meetings kommt, ist die Frage.

Es gibt in der Sache nur Verlierer. Der Weseler TV hat verloren, weil sein glänzendes Image als perfekter Organisator einen dicken Kratzer erhalten hat. Der Verband und vor allem seine Athleten haben eine Veranstaltung verloren, die für sie auf dem Weg zu den Saisonhöhepunkten von nicht unerheblicher Bedeutung war. Und beide Seiten haben das Vertrauen verloren, gute und verlässliche Partner für die Sache Leichtathletik zu sein.

Pikant ist, dass man in wenigen Tagen schon wieder eng zusammenarbeiten muss. Dann findet die Deutsche Junioren-Meisterschaft im Auestadion statt. Das könnte allerdings auch die Chance sein, sich wieder zusammenzuraufen. Zur Not muss ein Mediator dabei helfen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort