Wesel Krähentod: Viel deutet auf Wetter als Ursache hin

Wesel · Der Aufruf des Nabu (Naturschutzbund Deutschland), Informationen zum Krähentod an mehreren Büdericher Niststandorten zu geben, ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Nur der Ursachenfindung ist man nicht entscheidend näher gekommen.

Vieles deutet aus Sicht von Experten auf widrige Wetterverhältnisse als Ausgangspunkt hin. Nesträuber wie Eichhörnchen oder Waschbären - letztere ohnehin mit Mini-Population - gelten als vernachlässigbar.

"Es ist bemerkenswert, wie viele Leute sich gemeldet haben - nämlich bisher 16 Personen. Niemand war dabei, der gegen Krähenvögel eingestellt ist", sagte gestern Nabu-Aktivist Peter Malzbender. Außerdem seien tote Krähen und drei tote Elstern auf Äckern gefunden worden. "Da will ich aber nicht spekulieren wieso", sagte Malzbender. Die Totfunde seien nicht in dem Zustand gewesen, um sie genauer untersuchen zu können. "Der nächste tote Vogel, der noch einigermaßen frisch ist, wird schockgefroren und zum Kreisveterinäramt gebracht", sagte er. An tödliche Folgen von auf Feldern aufgebrachte Gärsubstanz aus Biogasanlagen glaubt er nicht.

Derweil bietet Dr. Johan Moij von der Biologischen Station am Freybergweg einen anderen Erklärungsansatz. "Zuerst ist festzustellen, dass es die plötzliche Ruhe in mehreren, weit auseinander liegenden Saatkrähenkolonien am Niederrhein gab, während in anderen nach wie vor Aktivitäten sind. Ich gehe davon aus, dass eine naheliegendere Erklärung im diesjährigen Wettergeschehen zu suchen ist", schreibt er. Die Tatsache, dass es stellenweise einen Totalausfall und andernorts ein normales Fortpflanzungsgeschehen gibt, widerspreche der Wetterhypothese nicht. Es seien auch keine toten Krähen in größerer Zahl gefunden.

(RP)
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