Kritik von Bürgern Dorfgemeinschaft Ringenberg gegen neue Schulnutzung

Der Hamminkelner Rat soll den Mietvertrag für die Grundschule mit dem Neukirchener Erziehungsverein beschließen. Ringenberger kritisieren in einem Offenen Brief Ungereimtheiten und dass mit ohne nicht gesprochen worden sei.

 Blick auf die derzeit leerstehende Immobilie in Ringenberg.

Blick auf die derzeit leerstehende Immobilie in Ringenberg.

Foto: Klaus Nikolei

Der Hamminkelner Rat soll am Donnerstag, 10. Oktober, über die Zukunft der leerstehenden Ringenberger Grundschule beschließen. Der Rat soll dem bereits unterschrieben vorliegenden Mietvertrag mit dem Neukirchener Erziehungsverein zustimmen, der das alte Schulgebäude ab August 2021 als rechtsrheinischen Standort einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung nutzen will. Bisher wird die wachsende Anzahl betroffener Kinder im Kreisgebiet nur linksrheinisch beschult. Erst der Mietvertrag, dann im Anschluss die Vergabe der weiteren Ausführungsplanung und die Baumaßnahme selbst – so sieht der Fahrplan der Stadt aus, die erst investieren muss. 1,2 Millionen Euro sind eingeplant. Jetzt flammt die Auseinandersetzung um den Standort wieder auf. Die Dorfgemeinschaft Ringenberg, die Wohnbauland für junge Familien wollte, schrieb einen Offenen Brief an die Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Parteien.

Darin beklagt die Dorfgemeinschaft: „Warum wurde mit uns nicht vorher gesprochen? Im Bereich der Schule (reines Wohngebiet) wird die Anlage eines Bolzplatzes geplant. Muss eine solche Maßnahme nicht offengelegt werden?“  Christof Schmidt-Rotthauwe übt als Sprecher der Dorfgemeinschaft Kritik. „Mit der Umsetzung des vorliegenden Mietvertrages wird massiv gegen die Wünsche und Interessen der Einwohner Ringenbergs verstoßen. Eine Beteiligung der Dorfgemeinschaft hat leider nie stattgefunden“, sagt er. Unverständnis wird auch zur hohen Investition in ein Gebäude „mit erheblichen Substanzschäden“ geäußert, obwohl im Vorfeld bei der Schulschließung von mangelnder Rentabilität einer Sanierung gesprochen worden war. Die Dorfgemeinschaft nennt eine symbolische Miete von einem Euro pro Quadratmeter.

Skeptisch sehen die Ringenberger auch, warum die Stadt „freiwillig“ die Aufgaben des für Sonderschulen zuständigen Kreises übernimmt. Bei der Finanzierung frage sich, ob sich andere Kommunen daran beteiligen und ob das Geld nicht besser in Hamminkelner Bildungseinrichtungen fließen solle.  Auch den Mehrwert für Ringenberg zweifelt die Dorfgemeinschaft an.

Diese Debatte kann in der Ratssitzung wieder hochkochen.  Doch die Lage hat sich nicht geändert. Die Stadt verweist darauf, dass eine öffentliche Ausschreibung zur Vermarktung der Grundschule keine ausreichenden Angebote gebracht hatte. Andererseits: Neben den bereits bekannten Anforderungen des Neukirchener Erziehungsvereins habe es „leichte Änderungen“ im Bauprogramm gegeben. Welche das sind, wird nicht genannt.

(thh)
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