Kampfabstimmung im Hamminkelner Bauausschuss Erziehungsverein erhält die ehemalige Schule in Ringenberg

HAMMINKELN · Die Verwaltung hat ihren Vorschlag, den Schulstandort zu halten, mit knapper Mehrheit durchgesetzt. Vorteil ist, dass die Turnhalle bleibt. Nachteil: Es wird kein zusätzliches Bauland im Dorf geben. Dabei ist der Bedarf groß.

 In die leerstehende Grundschule Ringenberg soll das Leben zurückkehren.

In die leerstehende Grundschule Ringenberg soll das Leben zurückkehren.

Foto: Klaus Nikolei

Der Heimatverein und die Dorfgemeinschaft Ringenberg hatten kürzlich mit einer Bürgerumfrage belegt, dass der Wohnbaubedarf im Dorf groß ist. Darauf reagierte die CDU mit einem Antrag für den am Mittwoch tagenden Bauausschuss, die alte Grundschule an Bauinvestoren zu verkaufen und nicht, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, dem Neukirchener Erziehungsverein als Schulstandort für 60 Förderschüler aus Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe anzudienen. Der Antrag kam aus formalen Gründen zu spät, dennoch kämpfte Matthias Holtkamp (CDU) wacker für den dörflichen Wohnbau. Doch am Ende war die CDU allein zu Hause. In einer Kampfabstimmung unterlag sie mit sieben zu acht Stimmen. Damit ging der Verwaltungsvorschlag, den Schulstandort zu halten und ab dem Schuljahr 2020/21 an den Erziehungsverein zu vermieten, mit den Stimmen aller anderen Fraktionen durch.

Gleichzeitig beschworen die Schulbefürworter und Bürgermeister Bernd Romanski, dass es genügend innerdörfliche Baugelegenheiten geben dürfte, wenn die Ringenberger mitziehen, Baulücken zu schließen. Als Beispiel wurde der Bereich Schüllemorgen an der A 3 herangezogen, wo im hinteren Bereich Bauland geschaffen wird und die Möglichkeit für eine Zuwegung zu weiteren Grundstücken erhalten bleibt. Das Projekt ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der Bedarf vor allem von seniorengerechten Wohnungen in Ringenberg bleibt ungedeckt.

Romanski führte an, dass bei einem Verkauf der Schule als Bauland ein erhebliches Defizit für die Stadt auftreten werde. Genannt wurden benötigte Quadratmeterpreise von 230 Euro, realistisch seien 130 Euro. Mehrfach sprachen Ausschussmitglieder davon, dass man „kein Geld verbrennen will“. Aber auch für die Förderschule muss die Stadt in die Tasche greifen. 1,164 Millionen fließen in Sanierung und Ausstattung, der Kreis Wesel als Träger der Schule zahlt nichts an Investitionen dazu.

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