Infoabend im Welcome-Hotel Wie die Volksbank Gründern Mut macht

Wesel · Fachkräftemangel und die Probleme, Firmennachfolger zu finden, nehmen zu. Die Volksbank Rhein-Lippe will mit einer Informationsveranstaltung am 20. Januar aufzeigen, wie der Sprung in die Selbstständigkeit gelingt.

 Das Projekt Cubes bei der Firma Lase ist Beispiel für ein Gründerzentrum. Links: Joachim Kaßelmann von der Volksbank

Das Projekt Cubes bei der Firma Lase ist Beispiel für ein Gründerzentrum. Links: Joachim Kaßelmann von der Volksbank

Foto: Fritz Schubert

Manchmal wundert sich Timm Gragner darüber, was alles möglich ist. „Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Unterstützung bekommen kann“, sagt der 41-Jährige, der im April das Dentallabor Wissenberg übernommen hat. 65 Jahre gibt es den Betrieb schon in Wesel. Bereits vor zehn Jahren keimte die Idee auf, dass Gragner, seit 2000 dort Mitarbeiter, ihn einmal weiterführen könnte. Doch so etwas muss reifen. Vor fünf Jahren kam der richtige Anstoß zum Sprung in die Selbstständigkeit. Vor dem hatte er ziemlich Respekt, fand aber bei der Volksbank Rhein-Lippe gute Beratung und Wegweiser durch den Dschungel der Fördermöglichkeiten. „Heute bin ich mega zufrieden“, sagt der Unternehmer, der seine Erfahrungen am Mittwoch, 20. November, weitergeben und Nachahmern Mut machen möchte. Gragner gehört zu den Referenten der Informationsveranstaltung „Gründung als Chance“, die um 18 Uhr im Weseler Welcome-Hotel beginnt (siehe Info-Box).

„Wir spüren die schwierige Situation, dass Fachkräftemangel und die Probleme, Firmennachfolger zu finden, deutlich zunehmen“, sagt Joachim Kaßelmann von der Volksbank, die sich mit dem Abend erneut an der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Gründerwoche Deutschland beteiligt. Diesmal habe man bewusst den Ansatz gewählt, das Netzwerken in den Mittelpunkt zu stellen. Gründungswillige sollen mit denen zusammentreffen, die es schon gewagt haben. „Wir brauchen Start-ups, die Bereitschaft zum Risiko und viele Netzwerke“, sagt der Bereichsleiter Individualkunden. Positivbeispiele sind für ihn unter anderem die Gründungsentwicklungen rund um die Standorte der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort und Kleve. Ähnliches könne auch in Wesel gelingen, sagt Kaßelmann, lobt die FOM-Hochschule am Großen Markt, blickt aber auch nach Obrighoven. Das Projekt Cubes bei der Firma Lase an der Rudolf-Diesel-Straße sei ideal für Einsteiger. Dort will die Volksbank selbst ein Büro anmieten und Ansprechpartner sein.

Bei Cubes bereits ansässig ist Julia Brouns, die am 20. November ebenfalls zu den Vortragenden zählen wird. Die selbstständige Diplom-Kauffrau stammt aus Wesel und ist mit ihrer Gründungsberatung zurückgekehrt. Sie stellt fest, dass es bereits etliche Netzwerke gibt, diese aber noch besser miteinander verknüpft werden können. Gegenüber großen Städten biete Wesel den Vorteil, dass man sich hier „entspannt mit viel Unterstützung selbstständig machen kann“. Es gebe weniger Probleme, einen Parkplatz zu finden, und oft die Gelegenheit, ins Grüne zu schauen. Überdies kehrten junge Leute aus Wesel nach einer Zeit in anderen Gebieten auch deshalb gern zurück, weil es hier so schön sei. Wenn viele eine Gründung scheuen, weil sie meinen, zu wenig Kontakte zu haben, dann sei die Vernetzung Gleichdenkender ein Weg. Das gehe auch gut branchenübergreifend. Die Fragestellungen seien oft identisch. Brouns will der Startphase Struktur zu geben und helfen, Fehler zu vermeiden. Guido Warmeling (DZ Bank AG) gibt am Infoabend „Durchblick im Förder-Dschungel“.

 Joachim Kaßelmann

Joachim Kaßelmann

Foto: Volksbank

Die Volksbank hat sich mit Einladungen an jene gewandt, die sich in den letzten zwei Jahren selbstständig gemacht haben oder dies in den nächsten zwei Jahren vorhaben. Mit bislang rund 40 Anmeldungen ist Gewerbekundenberaterin Ute Welfenberg schon zufrieden. Auch Nichtkunden sind willkommen.

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