Protest in Schermbeck Hupkonzert von Schülern wegen Corona-Abi

Schermbeck · Künftige Abiturienten kritisieren die Abitur-Bedingungen in der Corona-Krise mit einem Hupkonzert und Lautsprecherdurchsagen. Sie beschweren sich unter anderem über „katastrophale Hygiene“ an manchen Schulen.

 Immer schön Abstand halten: Das galt auch für die Teilnehmer der Demonstration.

Immer schön Abstand halten: Das galt auch für die Teilnehmer der Demonstration.

Foto: Helmut Scheffler

„Nicht mit uns!“, „Coronabi – unfair!“ und „Laschet, ne danke!“ Mit solchen und ähnlichen Forderungen machten die Abiturienten in spe am Donnerstag ihrem Ärger über die Abiturbedingungen Luft. Mit einem Hupkonzert sorgten die Q2-Schüler der Schermbecker Gesamtschule auf dem Parkplatz neben der Dreifachturnhalle dafür, dass auch einige Passanten stehenblieben.

Luca Amborst, Hanna Schumacher und Wim Zawidzki hatten die Protestaktion des Abiturjahrgangs gegen die Entscheidungen der Landesregierung zum Ablauf des diesjährigen Abiturs vorbereitet. Am ersten Schultag nach der schulfreien Zeit, die am 16. März begann, wollten die Schüler an die nordrhein-westfälischen Politiker appellieren, ihre Auffassung zur Durchführung des Abiturs zu ändern.

Auf das Hupkonzert folgten auf Tonträger aufgezeichnete Reden, die über einen Lautsprecher übertragen wurden. In den Reden wurde daran erinnert, dass es bereits etliche Petitionen zum Thema „Abitur 2020“ gab und dass mehr als 150.000 Unterschriften von den Politikern einfach ignoriert worden seien. Bemängelt wurde, dass in einer unsicheren Zeit „die Politik sich selbst nicht einig ist und so keine kompetenten Schlüsse fassen kann“. Während in Deutschland fast täglich den Schulleitern neue Auflagen zur Durchführung der Abiturprüfungen und den einzuhaltenden Hygienemaßnahmen vorgelegt würden, gebe es in anderen Ländern Europas Entscheidungen, „die die Gesundheit der Schüler und vor allem ihrer Angehörigen nicht gefährden und oberste Priorität haben“. Die Redner verwiesen auf katastrophale Hygienebedingungen an manchen Schulen, die eine ordnungsgemäße Durchführung des Abiturs unmöglich machten. Schulleiter Norbert Hohmann betonte im Nachgang am Freitag, dass damit nicht seine Schule gemeint sei: „Die hygienischen Bedingungen an unserer Schule entsprechen allen Vorgaben des Landes und unsere Schülerinnen und Schüler sind sehr froh, dass das so ist. Auch das haben sie gestern gesagt.“

„Wir finden es traurig“, tönte es am Donnerstag per Lautsprecher über den Parkplatz, „dass wir, die zukünftige Generation, die Versuchskaninchen der Regierung sind. Sie entscheiden über unsere Köpfe hinweg über unsere Gesundheit und die unserer Angehörigen.“

Ausführlich wurden die gegenwärtigen Lernbedingungen als Vorbereitung des Abiturs kritisiert. Am Ende stand die Forderung, „dass die Regierung ihre Entscheidung, die Abschlussprüfungen unter diesen Bedingungen schreiben zu lassen, noch einmal überdenkt.“

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(hs)
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