Abistreiche und Abischerze sind bei Schülern sehr beliebt, um das Ende der Schulzeit zu feiern. Meistens werden sie nach Ende der letzten Abiprüfung von Schülern organisiert.
An manchen Schulen werden auch schon eine Woche vor den Abschlussprüfungen mehrere ausgefallene Aktionen organisiert.
Was ist der Abistreich?
Der Abistreich wird seit vielen Generationen von den Abiturienten eines Jahrgangs nach Abschluss ihrer letzten Prüfungen organisiert. Oftmals zieht sich dieses Ritual auch über mehrere Tage und wird dann nicht selten unter einem bestimmten Motto ausgetragen. In Norddeutschland sagt man auch Nulltagefeier. In Österreich und der Schweiz nennt man den Abistreich Matur- oder Maturastreich. In Westösterreich spricht man auch vom Käpplefest.
Was kann man beim Abistreich machen?
Der Abistreich läutet als letzter alberner Streich die bevorstehende „Reifeprüfung" und das nahende Erwachsenenalter ein. Kreativ sollte er sein und möglichst lustig. Doch manchmal kippt das Vorhaben und endet in geschmacklosen Aktionen, dafür bekannt sind beispielsweise zwei Gymnasien in Hilden bei Düsseldorf. Zwei Jahre in Folge fanden die jeweiligen Organisatoren es lustig, die Fassade des „gegnerischen" Gymnasiums in der Stadt mit Lebensmitteln zu beschmieren. Eier, Mehl, Haferflocken klebten an Scheiben, Türen und auf Sitzbänken, Klopapier hing in den Bäumen. Türschlösser wurden mit Zahnpasta verklebt. Die Schüler selbst mussten letztlich die Schulen selbst wieder reinigen. In Köln gab es jahrelang den sogenannten „Abi-Krieg", bei dem sich Schüler unterschiedlicher Gymnasium sogar gegenseitig verletzten.
Grundsätzlich sollte ein Abistreich also nicht auf Krawall und/oder Zerstörung ausgerichtet sein, sondern auf Spaß und Neckerei mit „gesundem Menschenverstand". Da ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Die Aktionen reichen von kurzweiligen Störungen während des Unterrichts der jüngeren Jahrgangsstufen bis hin zu mehrtägigen Aktionstagen mit Spielen und Wettbewerben. Oft gibt es ein übergreifendes Motto oder jeweils ein Tagesmotto, nach dem sich dann etwa die Verkleidungen der Abiturienten richten. Das kann zum Beispiel der allererste Schultag sein. In diesem Fall kommen die Schüler mit Schultüte und erstem Tornister (falls noch vorhanden) in die Schule, gekleidet wie ein i-Dötzchen. Manchmal wollen sich die Schüler eines Jahrgangs auch an ihrer Schule verewigen, indem sie sich zum Beispiel ein Denkmal auf dem Schulhof schaffen.
Wie läuft ein typischer Abistreich ab?
Ein gelungener Abistreich bedarf immer einer guten und oft auch langwierigen Organisation. Insofern ist es sinnvoll, frühzeitig Ideen für Streiche und Aktionen zu sammeln. Oft bilden die Jahrgänge unterschiedliche Teams, das eine kümmert sich etwa um die Planung des Abiballs, ein anderes eben um den Abistreich. Bestenfalls wird ein Konzept erstellt, es wird errechnet, wie hoch die Kosten sind (etwa für Utensilien). Zudem sollte der Termin mit der Schulleitung abgestimmt werden. Sinnvoll ist es, sich bei der Planung vor Augen zu halten, dass das Programm auch den Schülern der anderen Jahrgänge Spaß machen sollte und auf gar keinen Fall die Scherze so weit gehen, dass jemand gedemütigt oder vorgeführt wird. Oft ist es nötig, vereinzelte Lehrer mit ins Boot zu holen, auch dies sollte frühzeitig abgestimmt sein. Gerne wird zum Beispiel der Schulrektor „entführt" oder in einen Raum gesperrt. Den Schlüssel können sich die anderen Lehrer mit Spielen und Vorführungen „erarbeiten". Für die gesamte Schülerschaft belustigend ist es auch, eine Polonaise durch die Klassenräume zu machen oder die Lehrer Karaoke singen zu lassen.
Was waren Deutschlands verrückteste Abistreiche?
Einer der verrücktesten Abistreiche kommt aus Hamburg: 32 minderjährige Schüler taten so, als seien sie schwer betrunken mit Anzeichen einer Alkoholvergiftung. Die schockierten und besorgten Lehrer riefen die Rettung. In der Klinik stellte sich heraus, dass die Schüler den Alkoholkonsum nur vorgetäuscht hatten. An einem Trierer Gymnasium beförderten die Abiturienten ein Schrottauto ins Lehrerzimmer und versteigerten dort den alten VW an einen der Lehrer. Die Abgänger eines bayrischen Gymnasiums verklebten 2016 die komplette Schulfassade mit Papier, um auf die Papierverschwendung aufmerksam zu machen. Die 11.520 dafür benötigten Papierblätter hatten die Abiturienten nach eigenen Angaben bereits in den zwei Jahren zuvor extra für den Abistreich gesammelt.
Einen eher geschmacklosen Abistreich richteten 2015 die Schulabgänger eines Aachener Gymnasiums aus. Nachdem es im Januar zuvor auf die Redaktion von „Charlie Hebdo" in Paris zu Anschlägen mit Toten gekommen war, stürmten die jungen Leute im März ihre Schule mit gefakten Waffen und Maschinengewehren. Damals kam es daraufhin zu einem Polizeieinsatz, weil einige Passanten und Zeugen Panik bekommen hatten. Auch in Berlin stürmten Gymnasiasten 2016 ihre Schule und zwar mit vermummt mit Sturmhauben. Zudem organisierten sie einen Sitzstreik vor dem Lehrerzimmer. Einen ganz besonders politischen Akt dachten sich die Abiturienten des Staufergymnasiums aus und bauten 1989 mit dem Fall des Eisernen Vorhangs den Roten Platz in Moskau mit einer gigantischen Kulisse originalgetreu nach.
Seit wann gibt es den Abistreich?
Der Abistreich ist ein Kind der 1968er-Generation. Damals war er ein Ausdruck von Rebellion gegen die autoritäre Schule, die autoritäre Gesellschaft. Was damals mit verbrannten Schulheften oder einem Misthaufen auf dem Schulhof begann, uferte mit den Jahren immer weiter aus. Mittlerweile – nach vielen negativen Erfahrungen – bestehen manche Schulen darauf, dass ihre Schüler Selbstverpflichtungserklärungen unterzeichnen, worin sie Gewalt, Aggressionen und Alkohol abschwören. Und viele Schulen haben mittlerweile sogar Notfallpläne in der Schublade, falls es doch wieder zu Eskalationen kommen sollte.
Alle News und Infos zu Abistreichen 2023 finden Sie hier.
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