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Bemühen vieler Eltern „völlig torpediert“ Erzieherin aus Wermelskirchen beklagt Rücksichtslosigkeit

Wermelskirchen · „Mir fehlen manchmal die Worte, wie einige Eltern mit der Corona-Situation umgehen“, beklagt eine Erzieherin aus Wermelskirchen in einem Schreiben an unsere Redaktion. Deren Verhalten sei weder solidarisch noch rücksichtsvoll.

Die Wut im Bauch musste raus: Also schrieb eine Wermelskirchener Erzieherin in diesen Tagen ihre Gefühle im Test- und Corona-Dschungel nieder und wendete sich an die Redaktion. Es gebe Eltern, die ihre Kinder trotz eines positiven Tests in die Einrichtung brächten, Quarantänezeiten nicht einhielten und damit andere Kinder, Familien, Mitarbeiter und die Öffnung der Einrichtungen gefährden würden. „Es gibt auch Eltern, die Kinder extra an den Tagen, an denen die Pooltestungen stattfinden, nicht in die Kita bringen“, schreibt die Erzieherin. Damit würde das Bemühen vieler Eltern, die sich in diesen Zeiten sehr verantwortungsvoll verhalten und auch an den Grenzen ihrer Belastung seien, völlig torpediert. Und auch für die Erzieherinnen sei dieses Verhalten ein Schlag ins Gesicht: „Wir fahren unsere privaten Kontakte immer weiter zurück, um gesund zur Arbeit zu gehen und Betreuung anbieten zu können“, schreibt die Erzieherin.

Die Stadt weiß unterdessen um die Belastungen von Erzieherinnen und Eltern in der Pandemie. „Dennoch erlebe ich die Teams in den Kitas als sehr engagiert“, sagt Jugendamtsleiterin Barbara Frank. Die psychische Belastung habe durch die Pandemie deutlich zugenommen. Die Ausfälle von Kollegen würden zu einer Unterbesetzung und damit zu zusätzlicher Belastung führen. „Und auch für die Leiterinnen und Leiter ist es eine Herausforderungen, immer auf die aktuellen Bedürfnisse zu reagieren und die Anordnungen nachvollziehbar zu kommunizieren“, sagt Barbara Frank. Die Eltern würden den Einrichtungen aber viel Verständnis entgegenbringen, ist ihr Eindruck. „Insgesamt sind die Eltern sehr bemüht, verständnisvoll und unterstützen alle Maßnahmen“, heiße es unisono aus den Kitas. Die Kinder nähmen regelmäßig an den Pooltestungen teil. „Ich erlebe die Eltern als sehr verantwortungsvoll. Oft wird bei Unsicherheit angerufen und direkt nachgefragt“, berichtet etwa Bettina Müller aus der Kindertagesstätte in Grunewald.

Was in einem Fall geschehe, in dem ein Kind in der Betreuung abgegeben wird, obwohl es sich eigentlich in Quarantäne oder Isolation befinden sollte? „Wir haben für jede Gruppe eine Übersicht und wissen, wann die Kinder wieder in die Kita dürfen“, erklärt Bettina Müller, „wir sprechen mit den Eltern und klären sie in einem solchen Fall nochmal gezielt auf.“

Auch in der Kita Wirtsmühle werden Eltern dann „darauf aufmerksam gemacht, dass eine Betreuung der Kinder nicht möglich ist.“ Dieser Fall sei in der Kita Pohlhausen allerdings noch gar nicht vorgekommen, sagt unterdessen Karin Bertrams: „Wir würden die Kinder aber auch wieder nach Hause schicken.“ Schließlich gilt die gesetzliche Regelung: Nach einem positiven PCR-Test werden zehn Tage Quarantäne verordnet. Es gibt die Möglichkeit, sich an Tag sieben freizutesten. Bei einem positiven Pooltest werden die Einzeltests der teilnehmenden Kinder ausgewertet. Jungen und Mädchen, die nicht teilgenommen haben, müssen nur im Fall eines positiven Pool-Ergebnisses zehn Tage zu Hause betreut werden – oder können sich mit einem selbst organisierten PCR-Tests freitesten.

 Es gebe Eltern, die ihre Kinder trotz positivem Test in die Einrichtung bringen, so lautet der Vorwurf einer Erzieherin aus Wermelskirchen.

Es gebe Eltern, die ihre Kinder trotz positivem Test in die Einrichtung bringen, so lautet der Vorwurf einer Erzieherin aus Wermelskirchen.

Foto: dpa/Caroline Seidel-Dißmannel

Die Strategie der Einrichtungen setzt vor allem auf Kommunikation: „Es ist wichtig, immer ein offenes für die Fragen der Eltern zu haben und in einem guten und regelmäßigen Austausch zu bleiben“, heißt es aus den Kitas.

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