Kultur in Wermelskirchen Katies Gedanken über Audrey Hepburns Taille

Wermelskirchen · Katie Freudenschuss sinnierte in ihrem aktuellen Programm „Einfach Compli-Katie!“ humorvoll über alles Mögliche und legte dabei die Finger in die eine oder andere Wunde.

 Katie Freudenschuss ist zurück mit ihrem zweiten Bühnenprogramm „Einfach Compli-Katie!“.

Katie Freudenschuss ist zurück mit ihrem zweiten Bühnenprogramm „Einfach Compli-Katie!“.

Foto: Anne de Wolff

Auf die Idee musste man auch erst mal kommen: „Ich habe Audrey Hepburns Taille. Zweimal. Am linken und am rechten Oberschenkel. Gucken Sie nach, jeder von uns hat ein Körperteil mit dem Umfang von Audrey Hepburns Taille“, sagte Katie Freudenschuss (Foto: Anne de Wolff) bei ihrem Auftritt zu ihrem aktuellen Programm „Einfach Compli-Katie“ am Freitagabend in der gut besuchten Kattwinkelschen Fabrik.

Die Hessin mit Wohnsitz in Hamburg hatte eine ganze Menge ihres skurrilen Humors nach Wermelskirchen mitgebracht, das Publikum freute sich, machte viel und gerne mit. Beispielsweise wenn sich Tanja und Clive aus Siegen und Wermelskirchen angeregt mit Katie Freudenschuss unterhielten nur um dann einem verspäteten, spontanen und sehr persönlichen Geburtstagsgedicht zu Tanjas 51. Geburtstag zu lauschen.

Katie Freudenschuss hatte dabei mehrere Bühnenelemente: ein ominöses Tagebuch einer österreichischen Frau aus der Zeit des Wirtschaftswunders, aus dem sie immer wieder vorlas und das dann kommentierte. Dann den Flügel, an den sie sich ab und zu setzte, um ein Lied zu singen und schließlich das klassische Stand-up-Programm, in dem sie sich über alles Mögliche ausließ. Etwa über den Moment nach der Hochzeit – die Hochzeitsnacht, über 72 Jungfrauen im Paradies und auch über die allgemeinen Probleme der männlichen und der weiblichen Psyche. Da wurde etwa über die „Reizbarkeit der jenseitigen Vaginen“ referiert, und auch über die Frage, warum Männer sich überhaupt Jungfrauen wünschen würden – „Geht’s darum, der Erste zu sein? Am Buffet könnte ich das ja noch ganz gut verstehen…“ -, und auch einen himmlischen Lobgesang zum Thema hatte sie im Gepäck: Skurril der Moment, als der ganze Saal den entsprechenden Refrain mitsang: „Entjungfer mich!“

Das Programm wurde „nicht gestern geschrieben“, wie Katie Freudenschuss zwischendurch mitteilte. Das war eine nicht ganz unwichtige Info. Wenngleich Donald Trump schon länger Geschichte ist, war das nachdenkliche Lied über Melania Trumps Telefonat mit ihrer Schwester Ines doch eine hervorragende Abrechnung mit diesem Präsidenten und gleichzeitig eine feministische Bankrotterklärung: „Es ist nicht leicht, die Frau zu sein von einem Mann, den die ganze Welt hasst. Aber ich muss bei ihm bleiben, auch wenn er anderen Frauen an die Pussy fasst.“ Katie Freudenschuss schaffte es, die Finger in diese und auch viele andere Wunden zu legen. Und das machte einfach Spaß.

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