Wermelskirchen Teure Schülertickets - Berufskolleg-Umlage steigt

Wermelskirchen · Die Städte Wermelskirchen, Hückeswagen und Radevormwald werden 2014 eine höhere Umlage für den Berufsschulzweckverband Bergisch Land zahlen müssen. Der Grund: Die Schülerbeförderungskosten würden sonst ein Loch von 38 400 Euro in den Haushaltsansatz 2014 reißen.

Deshalb steigt die Verbandsumlage um 30 000 Euro in 2014 auf 850 000 Euro. Das beschloss die Verbandsversammlung einstimmig.

Wermelskirchen zahlt 17 259 Euro (dann: 489 005 Euro), Hückeswagen 5601 Euro (dann: 158 695 Euro) und Radevormwald 7140 Euro mehr (dann: 202 300 Euro). 2012 war die Berechnung der Verbandsumlage erst für drei Jahre neu ermittelt worden. Die Gesamtschülerzahl ist im Durchschnitt in den letzten drei Jahren um 127 Schüler gesunken. Aus Radevormwald meldeten sich zwei Prozent weniger Schüler an, aus Hückeswagen 3,7 Prozent. Aus Wermelskirchen hingegen gingen 5,6 Prozent mehr Schüler aufs Berufskolleg. Trotzdem stiegen die Kosten 2013 für die Schülerbeförderung deutlich an - und rissen in den laufenden Haushalt 2013 ein Loch von 51 971 Euro. Die Mittel zum Ausgleich wurden überplanmäßig bereitgestellt. Denn die 200 000 Euro reichten 2013 nicht aus. Ob es beim Jahresabschluss bei dieser Summe bleiben wird, ließ die Schulleitung wie auch die Stadtverwaltung Wermelskirchen offen. Denn es wird bereits kräftig im Geschäftshaushalt der Schule gespart. Sollte ein Ausgleich nicht durch die Sparmaßnahmen geglückt sein, soll dies über die Rücklage erfolgen. Das wird aber erst im Rahmen des Jahresabschlusses entschieden, hieß es auf der Versammlung. Damit waren die Kommunalpolitiker aus den drei Städten einverstanden.

Wie aber kommt es bei annähernd gleichen Beförderungszahlen zu einer Steigerung der Schülerfahrtkosten? Eigentlich gibt es nach Radevormwald und Hückeswagen einen Schülerspezialverkehr. Nun führte die RVK 2012 ein Schülerticket ein, das 42 Euro kostet und mit dem die Schüler auch außerhalb der Schulzeit durch NRW fahren können. Viele Schüler aus Radevormwald und Hückeswagen beantragten dieses Ticket, obwohl sie schon eine Buskarte im Spezialverkehr hatten. Nur durch Zufall war dies entdeckt worden. Jetzt werden diese Schüler ermittelt. Laut dem Beigeordneten Jürgen Graef hindere aber die RVK die Verwaltung daran, diese Tickets einzuziehen. Das soll jetzt rechtlich geprüft werden.

Im nächsten Schuljahr jedenfalls bekommen Schüler aus den Nachbarstädten, die den unentgeltlichen Spezialverkehr nutzen, nicht dieses teure NRW-Ticket. Anders dagegen die Wermelskirchener, die die öffentlichen Buslinien nutzen müssen. Die Radevormwalder und Hückeswagener Schüler erklärten der Schulleitung dazu, dass sie sich "benachteiligt" fühlten.

(RP)
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