Wermelskirchen Investor begrüßt ein neues Gutachten

Wermelskirchen · Bei einer Bebauung der Rhombus-Brache will sich Investor André Kleinpoppen nach der Bewertung des Gutachters richten. Seiner Ansicht nach würde ein XXL-Markt nicht der Innenstadt schaden. Uhle wollte schon an ihn verkaufen.

 So könnte die Anbindung vom Rhombus-Gelände zum Brückenweg aus Autofahrersicht aussehen.

So könnte die Anbindung vom Rhombus-Gelände zum Brückenweg aus Autofahrersicht aussehen.

Foto: Kleinpoppen Projekte

Der Solinger Investor André Kleinpoppen (Kleinpoppen Projekte, Projektentwickler und Unternehmensberater) versteht den Widerstand gegen eine Bebauung der Rhombus-Brache nicht: "Eine Nahversorgung wie mit einem XXL-Edekamarkt schadet nicht der Innenstadt", versicherte der Investor gestern im Gespräch mit der Bergischen Morgenpost. Er begrüße aber sehr, dass die Stadtspitze die unterschiedlichen Standorte in der Innenstadt nun von einem Gutachter untersuchen lassen will. "Wir würden uns danach richten", sagte er.

 Investor André Kleinpoppen (r.) und Sven Schulte gestern am Brückenweg. Wo sie stehen, könnte möglicherweise die Brücke zum Rhombus-Gelände gebaut werden.

Investor André Kleinpoppen (r.) und Sven Schulte gestern am Brückenweg. Wo sie stehen, könnte möglicherweise die Brücke zum Rhombus-Gelände gebaut werden.

Foto: Jürgen Moll

Kleinpoppen hatte mit der Eigentümer-Gemeinschaft im Sommer 2013 einen Kaufvertrag geschlossen, nur er kann davon zurücktreten, ließ er gestern wissen. Er erklärte, dass nicht er an Edeka, sondern Edeka an ihn herangetreten sei. "Das Lebensmittelunternehmen hat sehr differenziert die Innenstadt untersucht und ist zu dem Schluss gekommen, dass ein Nahversorgungs-Vollsortimenter fehlt. Sie suchen dringend einen Standort." Er habe damit für die Fläche Rhombus kein Problem.

Alle Gegner wollten unbedingt Gewerbe dort ansiedeln. "Mir ist keiner bekannt, der Interesse gezeigt hätte." Nur ein Hotelbetreiber würde eventuell dort mit ihm bauen. "Für Rhombus gibt es keine anderen Interessenten als Lebensmittel-Nahversorger."

Für Kleinpoppen ist die baurechtliche Situation entscheidend. Deshalb begrüßt er die Bewertung durch einen Gutachter, denn letztlich würde die Bezirksregierung die Bebauung nur befürworten, wenn eine Anbindung an die Innenstadt (geplant ist eine Brücke) vorhanden ist und das Projekt nicht als "Ansiedlung auf der grünen Wiese" gesehen werde. Wenn der Gutachter zu dem Ergebnis komme, dass kein Vollsortimenter auf der Rhombus-Fläche angesiedelt werden sollte, würde er dem nicht widersprechen. "Ich halte eine neutrale Bewertung für sehr wichtig", sagte Kleinpoppen. Er könne auch den (politischen) Widerstand nicht nachvollziehen, bevor es dieses Gutachten gebe.

Inzwischen hat auch Gerhard Uhle dem Solinger Projektentwickler seine Baustelle (Einkaufszentrum Telegrafenstraße) zum Kauf angeboten, teilte Kleinpoppen mit. "Ich habe ihn auf Einladung besucht und ein Gespräch geführt." Er sei nicht auf das Kaufangebot eingegangen, sei aber gerne bereit, beide Gebäude so in Verbindung zu bringen, dass sie eine Einheit bildeten. Der Loches-Platz möge zwar das Filetstück der Stadt sein, so der Solinger, doch die Nahversorger ziehe es dort nicht hin. "Noch unter Bürgermeister Michael Heckmann habe ich meine ersten Pläne für den Loches-Platz vorgestellt." Doch Heckmann habe sie verworfen, weil "die Kirmes wichtiger" gewesen sei. Er könnte sich schon eine zeitnahe gemeinsame Entwicklung von Rhombus-Fläche und Loches-Platz vorstellen. Aus seiner Sicht sei es schwierig, Betreiber für den Loches-Platz zu finden, um das Projekt wirtschaftlich umzusetzen. Man habe immer einen Blick auf den Loches-Platz, der sei aber für die Ansiedlung eines XXL-Marktes auf der Rhombus-Fläche keine Konkurrenz.

Sollte es zu einem Votum pro XXL-Markt kommen, würde nicht die komplette Fläche von einem Vollsortimenter ausgefüllt. Zwar seien rund 305 Parkplätze geplant, aber es sei auch Fläche für die Ansiedlung von zusätzlichem Gewerbe auf der Brache vorhanden. Eine Anbindung soll über die Wolfhagener und Remscheider Straße erfolgen.

Kleinpoppen machte deutlich, dass der erste Eindruck eines Gastes von der Stadt nicht der von vielen als "Filetstück" bezeichnete Loches-Platz sei, sondern die verrottenden Gebäude entlang der Dellmannstraße. "Das wirkt schon. Auch daran sollte man denken."

(RP)
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