Wermelskirchen Auch Realschule wirbt um Grundschüler

Wermelskirchen · Bei einem Informationsabend Anfang November können Eltern von Grundschülern die Schule näher kennenlernen. Denn klar ist: Sollte es nicht genug Anmeldungen für die neue Sekundarschule geben, bleibt zunächst alles beim Alten.

 Können Eltern ihre Kinder für das Schuljahr 2014/2015 noch an der Realschule Wermelskirchen anmelden? Ja, wenn es weniger als 75 Anmeldungen für die neue Sekundarschule gibt.

Können Eltern ihre Kinder für das Schuljahr 2014/2015 noch an der Realschule Wermelskirchen anmelden? Ja, wenn es weniger als 75 Anmeldungen für die neue Sekundarschule gibt.

Foto: Hertgen (Archiv)

Seit Anfang der Woche läuft der Informations-Marathon der Stadtverwaltung an den Grundschulen für die neue Sekundarschule. Bis Mitte November müssen sich 75 Elternpaare finden, die bereit sind, ihr Kind auf dieser neuen Schule anzumelden. Sollte die Befragung negativ ausfallen und es letztlich zu wenig Anmeldungen gibt, kann die Sekundarschule in Wermelskirchen im Schuljahr 2014/2015 nicht an den Start gehen. Dann bleibt in der Schullandschaft zunächst alles beim Alten.

Die Realschule hat vor diesem Hintergrund bereits einen Termin fest verankert: Am Dienstag, 5. November, können sich Eltern von Grundschülern über die Angebote und den Schulalltag informieren. Das bestätigt Schulleiterin Birgit Sköries auf Anfrage. "Ich arbeite an einer wunderschönen Schule, alle Kollegen leisten tolle Arbeit — wir möchten natürlich hier weiter arbeiten", sagt Sköries; sie möchte, dass sich die Wermelskirchener selbst ein Bild machen und sich informieren, wie die Schulen vor Ort arbeiten. Die Realschulleiterin fragt sich, warum es zum Beispiel keine öffentliche Veranstaltung gibt, bei der alle Wermelskirchener mit den Vertretern aller Schulen über die aktuelle Situation diskutieren und sich ein Bild machen können. Neben dem Info-Abend ist für den 25. Januar 2014 in der Realschule auch ein Tag der offenen Tür geplant, an dem Grundschüler in den Unterricht hineinschnuppern können.

Gegen das Konzept zur Errichtung einer Sekundarschule sei grundsätzlich nichts zu sagen. "Man weiß aber nicht, ob es auch gut für Wermelskirchen ist", betont Sköries. Man wisse nicht, wie die Meinung der Eltern ist, ob sie das Konzept einer Sekundarschule wirklich mittragen. In der Realschule werde zum Beispiel eine Nachmittagsbetreuung bis 15 Uhr (wie sie in einer Sekundarschule vorgesehen ist) seit mehreren Jahren angeboten, sie sei aber aufgrund der geringen Nachfrage nicht zustande gekommen.

Auf der Internetplattform Facebook wurde in den vergangenen Tagen heftig darüber diskutiert, dass Vertreter der Realschule nicht zu den Info-Abenden über die Sekundarschule eingeladen wurden. Die Leiterinnen des Gymnasiums (Marita Bahr) und des Berufskollegs (Sylvia Wimmershoff) standen den Eltern Rede und Antwort — beide Schulen sind künftige Kooperationspartner der Sekundarschule. In der Diskussion im Internet meldete sich auch Birgit Sköries zu Wort und hob vor allem die gute Arbeit an der Realschule hervor. "Gerade in der Qualitätsanalyse ist uns eine gute Arbeit bescheinigt worden", schrieb sie. Niemand könne erwarten, "dass wir unsere Schule freiwillig aufgeben". Über interne Diskussionen aus dem Fachgremium, in dem das pädagogische Konzept für die Sekundarschule entwickelt wurde, äußerte sie sich nicht. Nur so viel: "Ich werde mich in Zukunft nie wieder zwangsverpflichtet fühlen,

an Ähnlichem teilzunehmen."

(RP)
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