In der Wassenberger Galerie Noack „Pracht und Melancholie“ in Bildern, Texten und Liedern

Wassenberg · Anlässlich der Finissage der Ausstellung „Pracht und Melancholie“ von Christian Walter veranstaltete die Galerie Noack einen Abend mit Herbstgedichten, Balladen, Songs, Bänkelliedern und Moritaten.

Künstler Christian Walter (l.) im Gespräch mit Galerist Klaus Noack.

Künstler Christian Walter (l.) im Gespräch mit Galerist Klaus Noack.

Foto: Renate Resch

Jede Ausstellung hat mal ihr Ende. Vier Wochen hatten Besucher die Möglichkeit sich die Bilder von Christian Walter anzusehen. Die Finissage war eine Gelegenheit, einen Blick auf die Bilder zu werfen. Auch wer nicht alle Werke des Wegberger Künstlers kennt, wird Gemeinsamkeiten und Charakteristika entdecken, die die Arbeiten durchziehen. In jedem Bild begegnet der Betrachter einem Geheimnis, das gelüftet werden möchte. Sichtbar sind auf großformatigen Ölbildern vordergründig realistisch dargestellte Tiere, Pflanzen und Gegenstände, jedoch mit surrealer Anmutung. Fiktive Hintergründe, oft als grafische Elemente aneinandergereiht, setzen den Inhalt des Bildes in einen differenten Kontext. Bis ins Detail zeigen seine Bilder ein realistisches Abbild, jedoch mit Sinnbrüchen. Zu sehen sind Tiere, gemeint sind Menschen oder menschliche Eigenschaften. „Mich interessieren die Facetten des menschlichen Daseins, das ich malerisch in Übersteigerung zeige“, erklärt der Künstler.

Es sind die Gedanken hinter den Figuren, es ist die Idee der beseelten Natur. Die Haltung der Menschen in einer bestimmten Situation hat seine Aufmerksamkeit. Er setzt das Gefangensein in einer Situation und den Zwang des „Sich-Verhalten-Müssens“ um in den Ausdruck des Wesens eines Tieres. Etwas Menschliches zeigt er in seinen Kompositionen: den Menschen, der so ist, wie er ist. Es sind seine Gedanken und sein Blick auf die Welt, welche in den Bildern sichtbar werden.

Kunst und Lyrik gehören zusammen, findet Galerist Klaus Noack und plante eine Lesung mit Herbstgedichten, Balladen, Songs, Bänkelliedern und Moritaten. Rainer Maria Rilke, Eduard Mörike, Erich Kästner, Georg Britting, Gottfried Benn und andere wurden in Texten lebendig und stimmten auf den Herbst ein. Abwechselnd gelesen wurden die Lyrik von mehreren Akteuren.

Auch wenn in dem Abend ein Abschied spürbar war – vom Sommer und den gezeigten Bildern – so weiß man: Die nächste Ausstellung kommt bestimmt und auch das Frühjahr lässt nicht lange auf sich warten.

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