Niederkrüchten Jugendtreff vorerst geschlossen

Niederkrüchten · Das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum „Treff 13“ ist derzeit ohne Leitung. ­Sozialarbeiterin Jessica Ingenrieth hat aus persönlichen Gründen gekündigt.

 Jugendliche bei einer Veranstaltung im „Treff 13“ (Archivfoto).

Jugendliche bei einer Veranstaltung im „Treff 13“ (Archivfoto).

Foto: Joerg Knappe

Die Tür am „Treff 13“ ist zu. In der Scheibe hängt ein Zettel mit karger Botschaft: „Das Kinder- und Jugendfreizeitzentrum ,Treff 13‘ bleibt ab sofort bis auf Weiteres geschlossen“. Der Grund: Es gibt kein Personal.

Die Sozialarbeiterin Jessica Ingenrieth, die die Leitung der Einrichtung erst am 1. April übernommen hatte, hat aus persönlichen Gründen gekündigt, wie auf der Internetseite des Treffs zu lesen ist. „Wir versuchen, die Stelle so schnell wie möglich neu zu besetzen und den Jugendtreff wieder zu öffnen“, teilte Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) auf RP-Anfrage mit.

Anne Lödorf-Zühlke, die den Jugendtreff 21 Jahre lang geleitet hatte, ist zum 1. April als Schulsozialarbeiterin nach Xanten gewechselt. Streetworkerin Alexandra Jansen, die in Niederkrüchten fünf Jahre lang für die mobile Jugendarbeit zuständig war, hat sich ebenfalls verändert: Sie ist seit dem 1. Oktober 2018 als Schulsozialarbeiterin an der Gesamtschule Brüggen.

Nun steht die Gemeinde mit zwei vakanten Posten da. Und geeignetes Personal zu finden, ist schwierig. Im Bereich der Sozialarbeit und Sozialpädagogik sind derzeit viele offene Stellen auf dem Markt. Bewerber können wählerisch sein. Das macht es nicht eben leichter für die Gemeinde. „Darum gehen wir bei der Neuausschreibung neue Wege“, sagt Wassong.

Bisher waren die beiden Stellen für den Jugendtreff und die mobile Jugendarbeit strikt getrennt. Das führe zu einem Einzelkämpfer-Dasein der Mitarbeiterinnen und trage nicht zur Attraktivität bei, erklärt der Bürgermeister. Um das zu verhindern, sollen nun in den beiden Stellen auch beide Aufgabenbereiche abgedeckt werden.

Jede der beiden neu zu besetzenden Stellen beinhaltet einen Zeitanteil von 60 Prozent für den Jugendtreff und 40 Prozent für die mobile Jugendarbeit. „Wir wollen ein Zweierteam bilden, das beide Felder gemeinsam bearbeitet. Das bringt mehr Flexibilität“, erläutert Wassong. Das Kreisjugendamt unterstütze diesen Ansatz. Beide Stellen sind bereits ausgeschrieben, erste Bewerbungen liegen vor. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 4. August.

Nicht nur an dieser Stelle soll es Änderungen in der Jugendarbeit geben, kündigte Bürgermeister Wassong an. In einem Treffen mit Vertretern des Kreisjugendamts, Akteuren der Jugendhilfe und der Vorsitzenden des Sozialausschusses, Anja Degenhardt, sei angedacht worden, die in der Gemeinde vorhandenen Angebote für Kinder und Jugendliche zu bündeln.

Die verschiedenen Akteure und Angebote – die Offenen Ganztagsgrundschulen, der „Big Bass“, die stationären Einrichtungen „Doc Five“ und „Treff 13“, die Schulsozialarbeiter sowie die in der Jugendarbeit aktiven Vereine – sollen sich vernetzen und in Sozialraumteams zusammenarbeiten. „Wir wollen ein Pilotprojekt daraus machen, begleitet durch das Kreisjugendamt“, sagt Wassong.

(jos)
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