Tierhalter in Sorge Schüsse in Süchteln — Kater tot

Süchteln  · Im Fritzbruch wird laut Anwohnern auf Katzen geschossen. Kater Pünktchen verendete qualvoll nach einer Schussverletzung im Hals. Tierhalter fragen jetzt: Wie sicher ist das Gebiet?

Nach dem Tod von Kater Pünktchen sind die Katzenbesitzerinnen Claudia Sick (links) und Hildgegard Eichenauer (hier mit Katze Flusi) in Sorge.

Nach dem Tod von Kater Pünktchen sind die Katzenbesitzerinnen Claudia Sick (links) und Hildgegard Eichenauer (hier mit Katze Flusi) in Sorge.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Wer schießt im Süchtelner Fitzbruch auf Katzen? Diese Frage stellen sich Claudia Sick und Hildegard Eichenauer seit Ende August. Sie haben nämlich ihren Kater Pünktchen durch eine Schussverletzung verloren. Vor nunmehr vier Jahren pachteten die beiden Frauen das eingezäunte Grundstück im Fritzbruch, auf dem ein Vorbesitzer Animal Hoarding betrieben hatte. „Wir wussten von dem Fall und hatten uns entschlossen das Grundstück zu pachten, um die Tiere zu versorgen und in die Vermittlung zu bringen“, berichtet Sick. Die Gänse und die unzähligen Hühner, die dort herumliefen, konnten die beiden Viersenerinnen über einen Verein vermitteln, der sich speziell um Federvieh kümmert. Die 13 vor Ort lebenden Katzen wurden kastriert und nach und nach vermittelt. Schließlich blieben noch zwei kastrierte Kater und eine kastrierte Katze übrig.

Pünktchen, Flusi und Mäxchen fühlten sich auf dem Gelände sichtlich wohl und nahmen die inzwischen als Katzenwohnung eingerichteten beiden Wohnwagen auf dem Grundstück gut an. „Wir haben dann beschlossen, die drei dort zu lassen und uns vor Ort um sie zu kümmern“, sagt Eichenauer. Zweimal am Tag geht es zum Grundstück, um die drei zu versorgen, wobei das Katzentrio zutraulich ist und seine Dosenöffner bestens kennt. Als Sick und Eichenauer das Grundstück am 27. August gegen Abend verließen, war alles in bester Ordnung. Alle drei Katzen waren da. Am Nachmittag des darauffolgenden Tages fehlte Kater Pünktchen. Die beiden Frauen suchten zunächst das gesamte Grundstück ab, ohne allerdings fündig zu werden. „Wir wollten dann den Suchradius vergrößern, konnten allerdings schnell aufhören“, sagt Sick. Sie fanden den schwarz-weißen Kater, der zutraulichste der kleinen Gruppe, nur knapp einen Meter hinter dem Zaun ihres eigenen Grundstückes. Auf dem ebenfalls eingezäunten Gelände des Nachbarn lag der tote Kater. Todesursache: eine Schussverletzung im Hals des Tieres. Die beiden Frauen dokumentierten alles durch Fotos und weitere Zeugenaussagen, danach begruben sie Pünktchen. „Wir haben Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet und den Vorfall, detailliert geschildert und, mit Fragen versehen, der Unteren Jagdbehörde zukommen lassen“, sagt Eichenauer. Der Vorfall wirft nicht nur Fragen hinsichtlich des toten Katers auf. Katzen dürfen seit der geänderten Verordnung aus dem Jahr 2015 nicht mehr geschossen werden, selbst wenn sie von Jägern beim Wildern gesehen werden. Das Landesjagdgesetz NRW verbietet das Töten von Katzen.

Die beiden Frauen fragen sich nach dem Vorfall aber generell, wie sicher sie selbst und ihre Nachbarn auf den Grundstücken sind, wenn in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung geschossen wird. „Müssen wir damit rechnen, dass sich ein Schuss durch unseren Hecken- und Baumbestand auf unser Grundstück verirrt und einen Menschen trifft?“, fragen sie sich. Jäger hielten sich an Gesetze und würden keine Katzen schießen, teilt Hermann-Josef Steger von der Kreisjägerschaft Viersen mit. „Der Fall der toten Katze ist uns nicht bekannt. Der Jagdausübungsberechtigte dieses Gebietes muss sich, falls ein Tier in seinem Revier durch einen Schuss umkommt, dafür verantworten und schauen, wer geschossen hat“,  sagt Steger, der die Funktion des Kreisjagdberaters innehat. Der Jagdpächter des betroffenen Reviers wurde indes schon informiert und kann sich nicht erinnern, wann er vor Ort gewesen sei. Er aber habe das Tier nicht erschossen und wisse auch nicht, wer es gewesen sein könnte, ließ er den Frauen mitteilen.

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