Fußball ASV-Stürmer mit Kämpferherz

Viersen · Sammy Forestal schoss Süchteln in der Bezirksliga zum Sieg gegen Bedburg.

 Sammy Forestal schoss Süchteln zum Sieg gegen Bedburg.

Sammy Forestal schoss Süchteln zum Sieg gegen Bedburg.

Foto: Fupa

viersen In den neun Jahren, die Sammy Forestal mittlerweile in Deutschland lebt, hat der gebürtige Haitianer eines verinnerlicht. "Kämpfen, kämpfen, du musst immer kämpfen", sagt der Stürmer des ASV Süchteln. Beim Tabellenzweiten der Fußball-Bezirksliga klappt das für den 19-Jährigen zuletzt immer besser, dank seines 1:0-Siegtreffers gegen die SGE Bedburg-Hau in der 81. Minute bleibt der ASV auf dem Relegationsplatz.

Ein schweres Spiel sei es gegen defensiv eingestellte Gäste gewesen, nach seinem erlösenden Tor gab Forestal das Lob aber artig an Vorlagengeber Joanis Parigoridis weiter: "Joanis hat mir den super aufgelegt, ich stand frei und musste nur noch den Fuß hinhalten." Bei vier Treffern und drei Vorlagen steht der 1,97 Meter lange Offensivmann in der Rückrunde nun bereits und hat sich im System seines Trainers Heinrich Losing damit vorerst festgespielt. Der Coach sieht zwar noch viel taktisches Aufholpotenzial, hat seinen Schützling aber dennoch fest ins Herz geschlossen: "Bei Sammy weiß ich immer genau, was mich erwartet: Größe, Schnelligkeit und 100 Prozent Einsatz. Er ist auf einem guten Weg, in dieser Liga zu einem Ausnahmespieler zu werden." Für Forestal, der seine erste Saison bei den Senioren spielt und in der Hinrunde meistens von der Bank kam, könnte es momentan nicht besser laufen: "Vielleicht habe ich dieses halbe Jahr einfach gebraucht, um richtig reinzukommen. Seit der Winterpause habe ich mich richtig gut entwickelt und bekomme meine Einsatzzeiten und Chancen." Der Wechsel aus der Jugend sei ihm dabei nicht schwergefallen: "Natürlich kann man als einer der Jüngsten hier jetzt nicht mehr die ganz große Klappe haben. Wir verstehen uns aber als Mannschaft sehr gut, ich wurde bestens aufgenommen."

Was es heißt, kämpfen zu müssen, musste Forestal derweil auch außerhalb des Platzes früh lernen. Als Zehnjähriger kam er mit seiner Mutter aus Mittelamerika nach Deutschland. "Es war ehrlich gesagt extrem hart für mich. Ich konnte ja kein Wort Deutsch, kannte niemanden mehr." Einen Akzent hört man allerdings mittlerweile kaum noch heraus, ab Sommer geht Forestal wieder zur Schule, um seinen Abschluss zu verbessern. Eine wichtige Rolle bei der Integration habe auch der Fußball gespielt: "Dieser Verein ist für mich wirklich zu meinem zweiten Zuhause geworden. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, woanders zu spielen." Mit dem ASV, der derzeit sechs Punkte hinter Spitzenreiter SV Schwafheim liegt, hat er ehrgeizige Ziele: "Wir wollen nicht Zweiter, sondern noch Meister werden. Das wird natürlich schwer, aber wenn wir kämpfen, können wir das schaffen."

(cpas)
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