Schulpolitik in Viersen Primus-Schule wächst – mit Pavillons

Viersen · Die Modellschule braucht ab 2020 Räume für ihre Siebtklässler. Eigentlich sollten sie in die Overbergschule ziehen. Doch dort lernen und arbeiten bis 2023 noch rund 160 Schüler des Förderzentrums West des Kreises Viersen.

 Seit dem Schuljahr 2013/ 2014 gibt es die Primusschule an der Ketteler Straße in Dülken.

Seit dem Schuljahr 2013/ 2014 gibt es die Primusschule an der Ketteler Straße in Dülken.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die oberen Jahrgänge der Primus-Schule werden nicht wie anfangs geplant in der Overbergschule untergebracht, sondern in Pavillons, die sukzessive am bisherigen Standort Kettelerstraße aufgebaut werden. 690.000 Euro werden die Pavillons bis 2023 kosten. Die vorübergehende Erweiterung von Viersens Modellschule war am MontagThema im Schulausschuss.

Warum braucht die Primus-Schule mehr Platz?

Die Primus-Schule ist ein auf zehn Jahre befristeter Schulversuch, der 2013/2014 begonnen hat. Die Schüler bleiben bis zur zehnten Klasse auf der Schule und erhalten bis zur achten Klasse keine Noten. Jedes Jahr wird derzeit ein neuer Jahrgang eingeschult. In diesem Schuljahr hat die zweizügige Modellschule in Dülken erstmals zwei sechste Klassen. Ab dem kommenden Schuljahr wird es erstmals Siebtklässler geben. Die Schule wächst daher planmäßig, und ihr zusätzlicher Raumbedarf war absehbar.

Warum braucht die Stadt jetzt Pavillons?

Ursprünglich sollten die Kinder der Primus-Schule ab Klasse sieben in den Räumen der Overbergschule, Standort Brabanter Straße, untergebracht werden. Dort lernen und arbeiten aber derzeit rund 160 Schüler des Förderzentrums West des Kreises Viersen. Für die Förderschule ist ein Neubau geplant. Er wird aber nicht vor 2023 fertig. Deshalb soll die Primus-Schule nun Pavillons an der Ketteler Straße erhalten.

Wie ist der Zeitplan für den Aufbau der Pavillons?

Für die Erweiterung werden insgesamt 52 Module benötigt. Die ersten Pavillons werden 2020 für etwa 60 Schüler, die künftigen Siebtklässler, aufgestellt. Kosten: 225.000 Euro. Im 2021 erfolgt die zweite Erweiterung (Kosten: 135.000 Euro), und in 2022 die dritte Erweiterung der Modellschule (Kosten: 200.000 Euro). Für 2023 ist der Rückbau der Containermodule vorgesehen (Kosten: 130.000 Euro).

Wer übernimmt die Kosten?

Der Aufbau, die Miete und der Rückbau der Pavillons soll 690.000 Euro kosten. „Der Kreis Viersen wird sich an der Finanzierung beteiligten. Wir werden eine einvernehmliche Lösung finden“, sagt Viersens erste Beigeordnete Cigdem Bern. Die Overbergschule könne nicht eher freigezogen werden, und man wolle auch niemanden auf die Straße setzen. Kreis und Stadt stünden in Verhandlungen.

Was sagen Kommunalpolitiker dazu?

„Der Kreis Viersen hat derzeit keine Alternative. Wir haben uns schwer getan, die Förderschüler auf die Straße zu setzen“, sagt CDU-Ratsherr Jürgen Moers. SPD-Ratsherr Jörg Dickmanns forderte eine „intensive Beteiligung des Kreises Viersen an den Kosten“: „Es ist nicht unser Verschulden, dass die Overbergschule nicht zur Verfügung steht. Wir gehen da in Vorleistung und hoffen, dass der Kreis Viersen das entsprechend honoriert.“

Wie geht es nach Ablauf des Schulversuchs weiter?

Nach zehn Jahren, also im Jahr 2023, ist eine Evaluierung der Primus-Schule vorgesehen. Dann wird die Frage gestellt, ob sich der Schulversuch bewährt hat und ob man von der Projektphase in den Regelbetrieb übergeht. „Die Schule wird gut angenommen“, sagt Beigeordnete Cigdem Bern.

(saja)
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